Stadt & Leute

Mathe in der Verwaltung

Schüler/innen stellen Projekte vom „Planspiel Stadt“ vor

Mit zwei eigenen Projekten beteiligte sich die Stadt Heidelberg am diesjährigen „Planspiel Stadt“, dessen Ergebnisse am 9. Oktober von den beteiligten Schülerinnen und Schülern vorgestellt wurden.

Schüler/innen untersuchten, ob Rampen für Rollstuhlfahrer zu städtischen Gebäuden die vorgeschriebene maximale Steigung nicht überschreiten.
Schüler/innen untersuchten beim Planspiel Stadt, ob die Rampen für Rollstuhlfahrer zu städtischen Gebäuden die vorgeschriebene maximale Steigung nicht überschreiten. (Foto: Stadt Heidelberg)

Insgesamt 33 Jugendliche zwischen 11 und 16 Jahren aus Heidelberger Gymnasien hatten wahlweise in den Projekten „Von der Grundfläche zur Solarstromanlage auf dem Dach“ oder „Barrierefreier Zugang zu einem öffentlichen Gebäude“ gelernt, dass die Mathematik auch in einer Stadtverwaltung eine große Rolle spielt.

Heidelberg nahm als eine von 23 Städten an dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und dem Deutschen Städtetag ausgerichteten „Jahr der Mathematik“ teil, das die praktischen Anwendungen der Mathematik in den Blickpunkt rücken will. Die Ergebnisse der Schülerinnen und Schüler verblüfften auch Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner – so fand eine der Solarstrom-Gruppen nach der Analyse von Dacharten, Ausrichtung, Neigung und Verschattung heraus, dass bei optimaler Nutzung der vorhandenen Sonnenenergie sich ihr Planviertel komplett selbst mit Strom versorgen könnte.

Etwas weniger wissenschaftlich, aber genauso enthusiastisch war die Gruppe am Werk, die sich mit der Barrierefreiheit öffentlicher Gebäude beschäftigte: „Wir hätten nicht gedacht, dass die Fortbewegung mit einem Rollstuhl so schwer ist“, ziehen Marianna Jurisic und Miriam Wenig (beide 15) ihr Fazit. Die Erkundung des Rathauses und der näheren Umgebung förderte tatsächlich eine Reihe kleiner Hindernisse zutage. Nicht nur erschwerte das Kopfsteinpflaster das Fortkommen; auch blockierten Fahrräder eine Rampe, und der Aufzug im Technischen Bürgeramt erwies sich als zu eng.

Mit der Deutschen Industrie-Norm bewaffnet gingen die Schüler dann daran, Pläne für eine optimale Rollstuhlrampe zu entwickeln und diese mit den existierenden Rampen abzugleichen. Mit 4,3 Prozent Steigung besteht die Rampe des Technischen Bürgeramtes den Test.

„Sehr gut“ – diese Note vergab Dr. Würzner schließlich auch für die Vorträge der Jugendlichen. „All das sind Fragestellungen, die einfach Spaß machen“, stellte der OB fest. Oder, wie es Mario Winkler (15) auf den Punkt brachte: „Selbst wenn es nicht so interessant gewesen wäre, besser als eine Mathestunde ist es allemal.“

Eine Diaschau zum "Planspiel Stadt" finden Sie hier. (wei)