Stadt & Leute

Zwölf Lesebotschafter starten im Oktober

Riesige Resonanz: Mehr als 150 Jugendliche wollten „Lesebotschafter“ der Stadtbücherei werden

Jetzt stehen sie fest: die „Lesebotschafter“, die künftig das Team der Stadtbücherei unterstützen sollen. Zwölf Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren hat eine Jury jetzt aus der Fülle der Bewerber ausgewählt. Anfang Oktober werden sie ihren Job antreten. „

Christine Kerr, Lesebotschafter Leslie Alexander Kurz, Bürgermeister Dr. Joachim Gerner und Stadtbüchereidirektorin Regine Wolf-Hauschild
Bücher liegen ihnen am Herzen (von links): Christine Kerr, Lesebotschafter Leslie Alexander Kurz, Bürgermeister Dr. Joachim Gerner und Stadtbüchereidirektorin Regine Wolf-Hauschild. (Foto: Rothe)

Am meisten freue ich mich darauf, kleinen Kindern vorzulesen“: Der 14-jährige Lesebotschafter Leslie Alexander Kurz aus dem Emmertsgrund kann es kaum erwarten, „einen Blick hinter die Kulissen zu werfen“. Gemeinsam mit Regine Wolf-Hauschild, Stadtbüchereidirektorin, Bürgermeister Dr. Joachim Gerner und Christine Kerr in Vertretung ihres Vaters Manfred Lautenschläger stellte er das Projekt am 1. August in der Stadtbücherei vor.

Im Juni hatten die Stadtbücherei Heidelberg und MLP-Gründer Manfred Lautenschläger Jugendliche aufgerufen, sich als „Lesebotschafter“ zu bewerben. Gesucht wurden Jugendliche ab 14 Jahren aus Heidelberg, die den Büchereibetrieb unterstützen, sich ein Taschengeld verdienen und nebenbei wertvolle Kompetenzen fürs spätere Berufsleben erwerben wollen. Die Resonanz war riesig: Über 150 Bewerbungen waren eingegangen. Regine Wolf-Hauschild: „Die Resonanz ist so enorm, weil 14- bis 16-Jährige mit Ausnahme von Babysitting und Zeitungsaustragen sonst keine großen Chancen haben, einen Job zu finden.“

„Jobben mit Mehrwert“ lautete deshalb die Devise der Stadtbücherei, die mit dem Projekt eine Angebotslücke schließen und zugleich auf die Ergebnisse der PISA-Studie reagieren wollte. Unterstützt wurde sie dabei von Manfred Lautenschläger. Bürgermeister Dr. Joachim Gerner: „Eine der zentralen Forderungen der PISA-Studie war, die Lesekompetenz insbesondere bei Jungen zu verbessern. Wir haben uns entschlossen, einmal unkonventionelle Wege zu gehen, und die Fähigkeiten von Jugendlichen auf diesem Gebiet über die Mitarbeit in der Bücherei zu fördern.“ Die Jury wählte die Lesebotschafter nach folgenden Kriterien aus: Sie sollten aus allen Schularten kommen, möglichst aus verschiedenen Stadtteilen stammen und über 14 Jahre alt sein.

Eingesetzt werden die sechs Mädchen und sechs Jungen im Bücherbus, in der Zweigstelle Emmertsgrund und in der Hauptstelle der Stadtbücherei. Sie helfen etwa beim Einstellen von Büchern, in der Buchbinderei, im Internetpoint, bei der Kinderbetreuung und beim Verfassen von Lesetipps.

Die Lesebotschafter sind: Eva Langowski, Larissa Niemeyer, Leslie Alexander Kurz, Sarah Händel, Jasmin Werner, David Welz, Lara Labonté, Nicolai Heinrich, Philipp Gottschalk, Msia Tavelidse, Myriel Maafi und Simon Tamyalew.  (eu/cba)