Stimmen aus dem Gemeinderat
FDP
Dr. Annette Trabold
Bevor die Bürgerinnen und Bürger
durch reale Gefahren tatsächlich Schaden leiden, werden sie durch Vorschriften und Gebote gefesselt und teilweise stranguliert, die angeblich aber gerade dazu da sein sollen, die Bürger/innen zu schützen. Wer neue Ideen entwickelt, kreativ ist und über das Übliche hinaus denkt, wird nicht belohnt, sondern es gibt garantiert eine sorgsam ausgetüftelte Verwaltungsvorschrift, die diese Aktivitäten sofort im Keim erstickt, weil irgendetwas passieren könnte: ein Feuer ausbrechen, ein Ziegel vom Dach fallen, jemand könnte sich den Fuß umknicken etc. etc.. Aufgabe der Verwaltung ist es meines Erachtens aber gerade, nicht alles wegen möglicher Gefahren zu unterbinden, sondern umgekehrt zu sehen, was trotz aller Vorschriften (die man auch entrümpeln muss) ermöglicht werden kann und den Betreffenden dabei zu helfen. Dieses andere Herangehen muss sich weiter verbreiten. Egal wo: Bei Existenzgründungen, beim Einzelhandel, bei kulturellen Vorhaben etc. – überall brauchen wir einen Perspektivenwechsel, denn ein Restrisiko bleibt immer. Eine absolute Sicherheit gibt es nicht. Ich halte es daher für völlig abwegig, die Thingstätte einzäunen zu wollen und die Feier der Jungendlichen, die dort zum 1. Mai seit einigen Jahren unorganisiert stattfindet, unterbinden zu wollen. Lassen wir doch den Jugendlichen diesen kleinen Freiraum in Heidelberg. Die einzige Bitte, die ich hätte: Jede/r räumt seinen Müll selbst wieder weg und bürdet diese Kosten nicht der Allgemeinheit auf.