Stimmen aus dem Gemeinderat

SPD

Thomas Krczal

Kino endlich zur Chefsache machen

Thomas Krczal

Wird Heidelberg zum Jahreswechsel zur cineastischen Diaspora? Diese Entwicklung ist zu befürchten und treibt die zahlreichen Kinobesucher in Heidelberg zurzeit um. Nicht zum ersten Mal äußert sich die SPD an dieser Stelle zu diesem wichtigen Thema. Die aktuelle Entwicklung, insbesondere die Tatsache, dass Betreiber, Insolvenzverwalter und Besitzer des Harmonie-Lux-Kinos laut aktueller Presseberichterstattung bisher nicht zu bewegen waren, den Weiterbetrieb bis zu einem Kinoneubau sicherzustellen, muss die Kommunalpolitik herausfordern.

Bereits seit zwei Jahren ist bekannt, dass der Mietvertrag für das Harmonie-Lux nicht verlängert werden wird und dieser Standort mittelfristig keine Zukunft mehr hat. Mehrfach hatte unter anderem die SPD-Fraktion in der Vergangenheit die Stadtverwaltung aufgefordert, ein Kinokonzept mit Standortalternativen vorzulegen. Aus unserer Sicht sollten diese in Bergheim gesucht werden. Doch erst vor wenigen Wochen wurde dem Gemeinderat ein Verfahrensvorschlag zur Neuansiedlung eines großen Kinos vorgelegt. Dieses Verfahren begrüßen wir ausdrücklich – jedoch kommt es wohl schlichtweg zu spät. Während die Öffentlichkeit über die Schließung des Harmonie-Lux bereits schon zum Jahresende erfahren hat, werden das Ausschreibungsverfahren, die Planung und der Bau eines modernen Kinos mindestens zwei Jahre dauern. Damit eine traditionelle Kino-Stadt wie Heidelberg in der Zwischenzeit, neben seinen kleinen kommunalenKinos – und Programmkinos, auch für die Kassenschlager ein adäquates Angebot vorhalten kann, muss nun schnell an einer Interimslösung gearbeitet werden.

Dies kann aus heutiger Sicht nur der übergangsweise Weiterbetrieb des Harmonie-Lux sein. Der Oberbürgermeister sollte dies endlich zur Chefsache machen und die Beteiligten an einen Tisch holen. Nur mit dem Gewicht seines Amtes und mit Unterstützung des Gemeinderates besteht noch die Hoffnung, hier eine Lösung zu finden.