Stadt & Leute

Umgestaltung der Bahnhofstraße beginnt

Baumfällungen auf 6. und 7. November verschoben – OB Würzner: Aufwertung der Straße bringt „dauerhafte Vorteile“ für Anwohner und Gewerbetreibende

Am Donnerstag, 6. November 2008, beginnen die Arbeiten zur Neugestaltung und Aufwertung der Bahnhofstraße. Die ursprünglich eine Woche früher angekündigten Baumfällungen wurden von Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner mit Rücksicht auf die „Lange Nacht des Einkaufens“ gestoppt.

Anja Angst vom Amt für Wirtschaftsförderung und Beschäftigung und „Kümmerer“ Jörg Hormann beim Ortstermin im Bauhaus-Parkhaus. Dort wird den Bahnhofstraßen-Kunden, die an den beiden Baumfälltagen im Parkhaus parken müssen, ein Euro der Parkkosten erstattet. (Foto: Rothe)
Anja Angst vom Amt für Wirtschaftsförderung und Beschäftigung und „Kümmerer“ Jörg Hormann beim Ortstermin im Bauhaus-Parkhaus. (Foto: Rothe)

„Hier wünsche ich mir mehr Sensibilität auch von den beteiligten Bauunternehmen“, erklärt das Stadtoberhaupt: „Wir werden den Kunden, die an den beiden Novembertagen auf die Parkplätze in der Bahnhofstraße verzichten müssen, einen Euro Parkgebühr erstatten, wenn sie im Bauhaus-Parkhaus einfahren. Wir werden die örtlichen Einzelhändler ebenso unterstützen und begleiten, wie wir das in anderen Stadtteilen mit großem Erfolg bereits getan haben.“

Zuerst werden das alte Finanzamt abgerissen und eine neue Leitungstrasse für Telekommunikations- und Versorgungsleitungen gelegt. Dazu müssen 17 Bäume in der Bahnhofstraße gefällt werden, die entweder im unmittelbaren Baustellenbereich oder in unmittelbarer Nähe der neuen Trasse stehen, in der künftig die Hauptleitungen der Telekom und Versorgungsleitungen der Stadtwerke verlaufen sollen. Die Leitungen müssen dort verlegt werden, weil sie unter dem späteren Gehweg verlaufen und nicht im Wurzelbereich der künftigen Bäume liegen dürfen. „Die Stadtverwaltung hat im Vorfeld zahlreiche Verlege-Varianten geprüft, wobei die gewählte Trasse die einzige ist, die sich technisch realisieren lässt“, so der OB. Insofern sei bereits bei der Planung alles Erdenkliche getan worden, um die Bäume zu retten.

Der Oberbürgermeister rückte zudem die Darstellungen zur Bahnhofstraße in einem offenen Brief des ehemaligen Heidelberger Landtagsabgeordneten Dietrich Hildebrandt etwas zurecht. In seiner Antwort erklärt Würzner: „Grundlage für den Bebauungsplan Kurfürsten-Anlage bildet der städtebauliche Entwurf aus einem Wettbewerbsverfahren. Ziel des vom Rat im Juli 2005 in Auftrag gegebenen Verfahrens war die Aufwertung der Bahnhofstraße. Der Preisträgerentwurf enthält bereits die wesentlichen Elemente wie etwa die Neugestaltung und Verschmälerung der Bahnhofstraße, den Ersatz oberirdischer Parkplätze durch Tiefgaragen-Stellplätze und den Ersatz von Bestandsbäumen durch Neupflanzungen. Die Wettbewerbsergebnisse wurden im Dezember 2005 der Öffentlichkeit vorgestellt. Der Gemeinderat hat im März 2006 ohne Gegenstimmen beschlossen, den ersten Preis des Wettbewerbs als Grundlage für das städtebauliche Konzept und den Bebauungsplan Kurfürsten-Anlage heranzuziehen. Es herrschte also große Einigkeit über die Zielvorstellung. Genau diese Zielvorgaben waren dann Grundlage des europaweiten Bebauungswettbewerbs des Landes.

Der aktuelle Bebauungsplan der Stadt entspricht mit Ausnahme einiger Abweichungen bei den Gebäudeabmessungen im wesentlichen dem städtebaulichen Konzept aus dem Wettbewerb des Jahres 2005. Anregungen der Anwohner wurden berücksichtigt. So wurde das Baufensters soweit möglich nach Norden verschoben, wie es der Erhalt der Bäume in der KurfürstenAnlage zuließ. Die Firma Züblin sagte darüber hinaus auch eine Überplanung des obersten Stockwerks zu.

Bei der Überarbeitung des städtebaulichen Konzepts stand im Mittelpunkt, möglichst viele Bestandsbäume zu erhalten. Der Gemeinderat hat sich dafür entschieden, die stadtbildprägenden Bäume an der Kurfürsten-Anlage zu erhalten und im westlichen Teil der Bahnhofstraße Neupflanzungen vorzunehmen. Genau diese demokratische Entscheidung wird jetzt umgesetzt.“

Würzner selbst ist zuversichtlich, was die Zukunft der Bahnhofstraße betrifft: „Die heute verunsicherten Anwohner und Gewerbetreibenden werden sehr bald sehen, wie sehr die dauerhaften Vorteile die zeitlich befristeten Nachteile der Baumaßnahme überwiegen werden.“

Verkehrsbeschränkung

Während der Fällarbeiten wird die Bahnhofstraße zwischen verlängerter Landhausstraße und Römerkreis zur Einbahnstraße Richtung Römerkreis. Die Zufahrt von Westen ist über Kurfürsten-Anlage und verlängerte Landhausstraße möglich. (amb)