Verkehr

Zeit für Gespräche

Nordrampe soll Verkehrsinfarkt in Heidelbergs größtem Gewerbegebiet verhindern

Wenn ab dem Frühjahr 2009 die Stadtwerke Heidelberg das Gewerbegebiet Rohrbach-Süd an das Fernwärmenetz anschließt, sind für drei Jahre erhebliche Eingriffe in den dortigen Straßenverkehr zu erwarten.

Die Baumaßnahmen würden das Areal an der empfindlichsten Stelle treffen, beim Verkehrsabfluss. Denn das Gewerbegebiet kann zwar über die B 3 und die Karlsruher Straße angefahren werden. Verlassen können es Autofahrer jedoch nur über die Nadelöre Haberstraße und Im Breitspiel auf die Karlsruher Straße. Seit Jahren ist das Verkehrsaufkommen dort besonders zu Spitzenzeiten des Berufs- und Einkaufsverkehrs so groß, dass sich an der Kreuzung Karlsruher Straße/Haberstraße lange Staus bilden. Hinzu kommen weitere Entwicklungen im nördlichen Bereich des Gewerbegebietes, wie das Bauhaus-Grundstücks vor dem Famila-Center.

Um den Verkehr von Gewerbetreibenden und Kunden dauerhaft zu entzerren und während der Fernwärme-Bauarbeiten aufrechtzuerhalten, hat die Stadtverwaltung deshalb die Nordrampe von der Hertzstraße an die B3 neu geplant. Damit greift die Stadtverwaltung eine Idee aus dem Jahr 2003 wieder auf, die damals auf deutliche Mehrheiten im Bezirksbeirat Rohrbach (bei nur einer Gegenstimme) und im Gemeinderat stieß. Beide hatten die Verwaltung damit beauftragt, auf der Grundlage des Vorentwurfs für eine nördliche Rampe von der Hertzstraße zur B 3 einen RE-Entwurf mit entsprechendem Zuschussantrag zu erarbeiten und den Grunderwerb durch ein Planfeststellungsverfahren abzusichern. Zweieinhalb Jahre später, im Februar 2006, hat der Gemeinderat diese Rampe jedoch zunächst wieder verworfen.

Aufgrund der sich absehbar zuspitzenden Verkehrssituation ab dem kommenden Jahr suchte die Verwaltung wieder nach einer kostengünstigen und leistungsfähigen Lösung, um den Verkehrsinfarkt in Heidelbergs größtem Gewerbegebiet zu verhindern – und fand sie in der Nordrampe.

Dem mochte der Bezirksbeirat Rohrbach in seiner letzten Sitzung nicht folgen, weshalb Oberbürgermeister Dr. Würzner die Beratung der Vorlage ausgesetzt und eine Arbeitsgruppe eingesetzt hat. Diese Arbeitsgruppe soll gemeinsam aus Vertretern der Verwaltung, des Bezirksbeirates Rohrbach und des dortigen Stadtteilvereins gebildet werden und nach einer einvernehmlichen Lösung für das Problem suchen. Dabei soll auch mit der Nachbarstadt Leimen noch einmal eine Anbindung geprüft werden. (amb)