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Start für ein 34-Millionen-Projekt

Die Internationale Gesamtschule Heidelberg wird saniert

Die Internationale Gesamtschule Heidelberg (IGH) wird von der Stadt im Rahmen einer Öffentlich-Privaten Partnerschaft (ÖPP) saniert. Vertragspartner ist die Bau- und Servicegesellschaft mbH (BSG), eine Tochter der städtischen Wohnungsbaugesellschaft GGH.

Schulleiter Werner Giese vor der zukünftigen Großbaustelle IGH
Schulleiter Werner Giese vor der zukünftigen Großbaustelle IGH. (Foto: Rothe)

Die Kosten betragen rund 34 Millionen Euro. Davon entfallen 4,6 Millionen Euro auf die Erneuerung der Primarstufe, 27 Millionen Euro auf die Sekundarstufe.

Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner und Peter Bresinski, Geschäftsführer der Bau- und Servicegesellschaft, unterzeichneten den ÖPP-Vertrag am 19. Juli im Rathaus. Das 300 Seiten starke Werk regelt neben der Sanierung auch den Betrieb des Gebäudes in den kommenden 30 Jahren durch die BSG. Insgesamt investiert die Stadt Heidelberg im Rahmen ihres mehrjährigen Schulsanierungprogramms rund 100 Millionen Euro in die Schulen.

An der IGH werden die Gebäude energetisch saniert, die Fassade erneuert. Klassenräume werden mit Informationstechnik vernetzt, die Elektrik ausgetauscht, die Beleuchtung modernisiert, neue Decken und Böden eingebaut. Weitere 2,4 Millionen Euro werden für das Stadtarchiv aufgewendet, das künftig in der IGH seinen Sitz haben wird.

Primarstufe

Die Primarstufe wurde zum 30. März fertiggestellt, nach den Ferien wird der Unterricht in den neuen Räumen stattfinden. Die Sanierung der Primarstufe wurde nachträglich in das ÖPP-Modell einbezogen, um den Gesamtkomplex von der BSG abwickeln zu lassen.

Die Vorbereitung der Sanierung der Sekundarstufe läuft planmäßig. Auch die Schüler der Sekundarstufe werden, wie die der Primarstufe, während der Sanierung in Pavillons unterrichtet. Der Umzug beginnt im vierten Quartal dieses Jahres. Die über 2.000 Schüler, die Lehrer und Hausmeister müssen sich auf dreieinhalb Jahre Bauzeit einstellen.

Gemeinderat beschloss Sanierung über ÖPP-Modell

Den Beschluss, die Sanierung sowie den langfristigen Betrieb der Internationalen Gesamtschule (Primarstufe, Sekundarstufe, Turnhallen, ehemalige Hausmeisterwohnung) im Rahmen einer Öffentlich-Privaten Partnerschaft (ÖPP-Modell) mit der GGH/BSG durchzuführen, hatte der Gemeinderat am 1. Juli 2010 gefasst.

„Grundlage der Sanierung ist ein eng mit der Schule abgestimmtes Konzept. Die GGH hat in der Vergangenheit ihre Leistungsfähigkeit bei Großprojekten mehrfach unter Beweis gestellt, beim Bau der Neuen Feuerwache ebenso wie aktuell bei der Sanierung des Theaters“, sagte OB Dr. Eckart Würzner bei der Unterzeichnung.

BSG-Geschäftsführer Peter Bresinski ergänzte: „Im ÖPP nutzt die Stadt die Planungs-, Bau- und Betriebskompetenzen der GGH und sichert damit die durchgehende Beachtung der Lebenszykluskosten.“

Das ÖPP-Modell

Die Stadt Heidelberg bleibt im ÖPP-Modell sowohl Eigentümer als auch Nutzer der Schule. Die BSG plant, baut, finanziert und betreibt die IGH für einen Zeitraum von 30 Jahren. Die Stadt Heidelberg zahlt für den laufenden Betrieb und die Finanzierung ein Nutzungsentgelt – die ÖPP-Rate. rie

Nachgefragt

Warum haben Stadt und Gemeinderat für die IGH-Sanierung ein ÖPP-Modell gewählt?

„Die Abwicklung der Sanierung mit einem Volumen von 34 Millionen Euro hätte eine erhebliche Belastung des Finanzhaushalts bedeutet. Wir hätten andere dringend notwendige Bau- und Sanierungsmaßnahmen zurückstellen müssen. Mit dem ÖPP-Modell stellen wir neben einer langfristigen Finanzierung eine schnelle Realisierung sicher. Durch die Zusammenfassung von Planung, Bau und Betrieb der Immobilie über 30 Jahre erreichen wir eine nachhaltige Instandhaltung und eine energetische Optimierung im laufenden Betrieb, was Effizienzsteigerungen und Kosteneinsparungen bringt.“