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Ein Lichtblick für den Klimaschutz

Die Straßenbeleuchtung in Heidelberg ist bei der Energieeffizienz und beim Klimaschutz weit vorn

Licht in der Nacht gibt Sicherheit, ermöglicht Orientierung und schafft Atmosphäre. In Heidelberg sind die Stadtwerke Heidelberg die „Lichtmacher“: Sie sind zuständig dafür, dass die Straßen und die Stadt nachts hell erleuchtet sind, und die Alte Brücke, die Heiliggeistkirche oder andere Gebäudeschätze in Heidelberg in warmem Licht erstrahlen. Und dass die Weihnachtsbeleuchtung bald wieder für adventliche Stimmung sorgt.

Säulenleuchte mit Halogenmetalldampflampe. (Foto: SWH)
Säulenleuchte mit Halogenmetalldampflampe. (Foto: SWH)

Seit Errichtung der ersten Gasbeleuchtung gegen Ende des 19. Jahrhunderts betreiben die Stadtwerke Heidelberg im Auftrag der Stadt schon die Straßenbeleuchtung, im Jahr 2009 ging sie sogar in den Besitz des Unternehmens über. Was sich dadurch geändert hat? „Unsere Arbeit jedenfalls nicht“, betonen Gruppenleiter Volker Graser und sein Stellvertreter Rainer Herb von der Arbeitsgruppe Straßenbeleuchtung bei den Stadtwerken Heidelberg Netze. „Ob die Straßenbeleuchtung zu der Stadt oder den Stadtwerken gehört – mit einem Team von zwölf Monteuren und drei Bauleitern sowie fünf Fahrzeugen sind wir in Heidelberg unterwegs, damit bei der Beleuchtung alles gut läuft.“

Schnell vor Ort

Zu den Aufgaben des Teams gehört es, regelmäßig die Leuchtmittel zu erneuern, denn sie halten maximal drei bis vier Jahre: Jedes Stadtgebiet wird alle acht Wochen auf Ausfälle kontrolliert. Melden die Bürgerinnen und Bürger Schäden, ist das Team meist schon am nächsten Arbeitstag vor Ort, um sie zu beheben. Oft sind es auch Beschädigungen durch Vandalismus oder durch unbekannte Täter, die beseitigt werden müssen – beispielsweise, wenn ein Auto einen Lichtmast rammt. Rund 60.000 Euro kosten diese Schäden durch Dritte die Stadtwerke Heidelberg jedes Jahr.

Intelligent sparen: Die Halbnachtschaltung

In den neunziger Jahren wurde das Thema Straßenbeleuchtung als Möglichkeit entdeckt, Energie und Finanzen einzusparen. Richtig weit sind dabei erst einige Kommunen. Heidelberg gehört dazu. Denn die Stadtwerke Heidelberg rüsten die Beleuchtung schon seit Beginn der neunziger Jahre auf energiesparende Systeme um. „Da hat sich gezeigt, dass wir als kommunales Unternehmen die Interessen der Stadt vertreten – und nicht primär diejenigen eines Energielieferanten“, bemerkt Gruppenleiter Volker Graser. „Energiesparen und Klimaschutz hatte für uns schon immer oberste Priorität als Dienstleister für die Stadt.“ Und was tun die Stadtwerke Heidelberg, um Energie zu sparen? Volker Graser und Rainer Herb könnten darüber viele Stunden referieren, denn beide haben lange Jahre Erfahrungen gesammelt und sind immer wieder auf der Suche nach noch besseren Lösungen. Ein wichtiges Stichwort ist dabei die Halbnachtschaltung: Die Straßenlampen werden nach und nach so umgerüstet, dass nahezu jede Leuchte zwei Leuchtmittel enthält. Eins davon wird in den weniger belebten Nachtstunden ausgeschaltet – die Straßenlampe damit sozusagen gedimmt. „Heute ist fast das gesamte Stadtgebiet schon umgestellt“, berichten die Techniker.

Effizient und frei von Schadstoffen

Seit einigen Jahren beschäftigt das Team der Straßenbeleuchtung ein neues Thema: Die EU hat in ihrer EUP- oder Öko-Design-Richtlinie festgelegt, dass ab dem Jahr 2015 keine Quecksilberdampf-Hochdrucklampen – umgangssprachlich: HQL – mehr gehandelt werden dürfen. Die Stadtwerke Heidelberg sind den rechtlichen Anforderungen weit voraus: Schon seit 2008 – noch bevor die Richtlinie überhaupt in Kraft trat – erfüllen sie, was europaweit erst ab 2015 gilt. Denn seit zwei Jahren ersetzt das Team die HQL-Lampen bereits durch die effizienten und umweltverträglichen Kompaktleuchtstoff- oder Halogenmetalldampflampen; bis zum Jahr 2017 wird es keine HQL-Lampe mehr in Heidelberg geben.

Heute schon Technik von Morgen

Vorreiter sind die Stadtwerke Heidelberg noch bei einer anderen Technik: In einigen Straßenzügen testen sie die hocheffizienten und langlebigen LED-Leuchten. „Dieser Markt ist höchst dynamisch“, berichtet Rainer Herb. „Jedes Jahr sind neue, verbesserte Modelle marktreif.“ Warum es sich lohnt, heute schon in diese Technik einzusteigen? „Wir wollen jetzt schon Erfahrungen sammeln, damit wir früh auf diese effiziente Technik umsteigen können“, betont der Elektrotechnik-Meister. Denn gegenüber den HQL-Lampen sinken der Energieverbrauch und der CO2-Ausstoß bei den ersten Pilotstrecken mit LED-Leuchten um 67 Prozent. In der Testphase steht neben Fragen der Wartung und der Reinigung auch die Wirtschaftlichkeit auf dem Prüfstand. Die Testgebiete im Park an der Ernst-Waltz-Brücke, am Radweg in der Lessingstrasse bei der alten Hauptpost oder am Steigerweg werden darauf Antworten geben.

„Die LED-Leuchten sind gerade dabei, die gesamte Technik der Straßenbeleuchtung zu revolutionieren“, meint Rainer Herb. So ermöglichen sie eine bedarfsorientierte Beleuchtung wie das „mitlaufenden Licht.“ Das Prinzip: Licht wird nur eingeschaltet, wenn es gebraucht wird. Das Lichtfeld wandert einem Fußgänger oder Radfahrer voraus und schaltet sich danach wieder aus. Gegenüber einer ständigen Beleuchtung spart man so bis zu 95 Prozent Energie. In Heidelberg ist das mitlaufende Licht noch Zukunftsmusik – aber die ersten Takte dazu haben die Heidelberger schon aufgespielt.