Familienoffensive Heidelberg

Die Heidelberger Bildungsoffensive

Mit 10.000 zusätzlichen Förderstunden an Heidelberger Schulen soll mehr Bildungsgerechtigkeit entstehen

Mit dem Ausbau der Sprachförderung an Grundschulen und dem „Heidelberger Unterstützungssystem Schule (HÜS)“ will die Stadt Heidelberg offensiv an der Verbesserung der Bildungschancen von leistungsschwächeren und sprachlich benachteiligten Schülerinnen und Schülern arbeiten.

Ein Lehrer betreut einen Schüler.
Die individuelle Förderung von Schülern ist ein Baustein der Heidelberger Bildungsoffensive. (Foto: Dorn)

Wenn der Gemeinderat in seiner Sitzung vor den Sommerferien dem Vorschlag zur Umsetzung zustimmt, sollen beide Projekte zum Schuljahr 2009/2010 anlaufen, erklärte Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner auf einer Pressekonferenz am 29. Juni. Vorgesehen ist, dass für die Organisation und Umsetzung eine Stelle bei der Volkshochschule Heidelberg eingerichtet wird.

Heidelberger Unterstützungssystem Schule (HÜS)

Das „Heidelberger Unterstützungssystem Schule“ ist ein Angebot an Förderunterricht (beispielsweise der Lesekompetenzförderung) für leistungsschwächere Kinder, das den Schulunterricht nicht ersetzt, sondern begleitet und durch gezielte Einzelförderung oder Förderung in Kleingruppen unterstützt. Es richtet sich primär an Kinder in Grund-, Haupt- und Realschulen. Das Unterstützungssystem soll dazu beitragen, dass Kinder, die Lernschwierigkeiten haben oder deren Lernmotivation durch besondere Maßnahmen gefördert werden muss, dem normalen Unterricht im erforderlichen Maße folgen können. Ebenso gilt dieses Unterstützungssystem für Kinder, die versetzungsgefährdet sind oder die Unterstützung für den Schulabschluss brauchen.

Gemeinsam mit der Sprachförderung ermöglicht HÜS 10.000 zusätzliche Förderstunden in den Schulen vornehmlich im Heidelberger Süden. Volkshochschule, Musik- und Singschule sowie die Stadtbücherei sind als Bildungspartner mit im Boot.

Vorrangige Ziele von HÜS sind es, die Heidelberger Schulen bei der Verbesserung der Bildungschancen und der Herstellung von Bildungsgerechtigkeit – gerade auch für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund – zu unterstützen, bildungsbenachteiligte Schüler zu fördern und die Sitzenbleiberquote zu verringern.

Sprachförderung

Zweiter Baustein der Bildungs- initiative ist die Ausweitung der Sprachförderung an Grundschulen. Das Projekt hatte der Rotary Club Alte Brücke 2007 angestoßen. Im Schuljahr 2008/2009 wurden Schüler an neun Heidelberger Schulen in 28 Gruppen gefördert. Die Förderung erfolgt durch Lehrer/innen und Erzieher/innen von päd-aktiv. Förderbedarf gibt es vor allem bei Kindern fremdsprachiger Herkunft, aber auch bei vielen Kindern, deren Muttersprache Deutsch ist. Die Sprachförderung soll nun auf weitere Grundschulen bedarfsgerecht übertragen werden.

OB Würzner: „Die Realisierung beider Projekte wird ein Meilenstein unserer kommunalen Bildungslandschaft sein. Der Bildungsgrad der Heidelberger Bevölkerung ist bekanntermaßen hoch. Dennoch zeigen uns die Statistiken, dass eine nicht unerhebliche Zahl von jungen Menschen ihr berufliches Leben mit schlechten Ausgangs- chancen beginnt. Hier wollen wir offensiv Abhilfe schaffen.“ Stephan Brühl, Leiter des Amtes für Schule und Bildung, erklärte: „Durch HÜS und die Sprachförderung bekommen die Heidelberger Schulen eine konkrete und nachhaltige Unterstützung für die individuelle Förderung ihrer Schülerinnen und Schüler.“ (eu)