Thema der Woche

Wirtschaftlich tragfähig entwickeln

Antworten auf häufig gestellte Fragen zur Bahnstadt

Mit der „Bahnstadt“ soll auf einer Brachfläche ein neuer Stadtteil entstehen, flächenmäßig größer als die Heidelberger Altstadt. Fragen und Antworten rund um die Bahnstadt:

Was spricht für eine Zusammenarbeit mit der Entwicklungsgesellschaft Heidelberg?

Die Entwicklungsgesellschaft Heidelberg (EGH), ein Konsortium aus Sparkasse Heidelberg, Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) Immobilien und Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz Heidelberg (GGH), würde die ehemaligen Bahnflächen vom derzeitigen Eigentümer Aurelis Real Estate erwerben. Die EGH hatte den Auftrag zu untersuchen, wie die große Fläche wirtschaftlich möglichst tragfähig entwickelt werden kann. Mit der Entwicklungsgesellschaft steht der Stadt ein konsensorientierter Entwicklungspartner gegenüber, der einen Baubeginn in der Bahnstadt Anfang 2009 garantiert.

Wie weit liegen die Vorstellungen von Stadt und EGH auseinander?

In den Gesprächen mit der Entwicklungsgesellschaft wurde bestätigt, dass die EGH das von der Stadt gewünschte städtebauliche Entwicklungskonzept umsetzt, aber seine um 20 Millionen Euro günstigere Erschließung mit in die Diskussion einbringen wollte. Zwischen den zwei Varianten, die am 25. September den Ausschüssen öffentlich vorgestellt wurden, gibt es nur geringe städtebauliche Unterschiede. Die Variante, die jetzt weiterentwickelt werden soll, würde nach derzeitigem Stand etwa 20 Millionen Euro höhere Aufwendungen bedeuten. Die Aufgabe besteht nun darin, diese Varianten zu optimieren und die Bahnrandstraße, den Campus II und die Anbindung an den Rittel im Detail auszuarbeiten.

Was bedeutet es für Grundstückseigentümer, wenn für das Gebiet eine städtebauliche Entwicklungsmaßnahme beschlossen wird?

Eigentümer, die sich verpflichten, binnen angemessener Zeit ihr Grundstück den Zielen und Zwecken der städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme entsprechend selber zu nutzen, müssen es nicht an die Stadt verkaufen. Das gilt auch für bereits baulich genutzte Grundstücke, deren Nutzung sich durch die Entwicklungsmaßnahme nicht ändert. Die eintretende Wertsteigerung wird durch Ausgleichsbeträge abgeschöpft. Diese werden durch den Vergleich des Eingangswertes der Grundstücke mit dem voraussichtlichen Endwert nach Abschluss der Maßnahme ermittelt. Auf die Flächen der Aurelis entfallen nach dem derzeitigen Stand des Bewertungsgutachtens rund 90 Millionen Euro Ausgleichsabgabe, auf die Militärgrundstücke und die privaten Eigentümer jeweils rund 30 Millionen. Die Ausgleichsabgabe bei den Militärgrundstücken wird erst nach dem Ende der militärischen Nutzung fällig. Dadurch kann eine zusätzliche finanzielle Belastung in Form von Vorfinanzierungskosten entstehen.

Warum ist ein schneller Baubeginn wichtig?

Heidelberg benötigt dringend bezahlbaren Wohnraum gerade auch für Familien. Aber auch für Forschungs-, Wissenschafts- und Technologiezentralen großer Firmen benötigen wir Gewerbeflächen.