Verkehr

Grüne Welle mit „Motion“

Ab Februar am Adenauerplatz – Verbesserte Anbindung des Neuenheimer Feldes – Verkehrsrechner zieht um

Erste Maßnahmen zur Verbesserung des Verkehrsgeschehens kündigte Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner auf einer Pressekonferenz am 23. Juli an. So soll es in einer ersten Stufe eine „Grüne Welle“ am Adenauerplatz geben. „Ziel ist eine Verstetigung des Verkehrsflusses in der Stadt unter Ausnutzung der technischen Möglichkeiten, die heute auf dem Markt sind“, betonte Würzner.

Eine „Grüne Welle“ am Adenauerplatz soll den Verkehr ab Februar nächsten Jahres flüssiger machen. (Foto: Rothe)
Eine „Grüne Welle“ am Adenauerplatz soll den Verkehr ab Februar nächsten Jahres flüssiger machen. (Foto: Rothe)

Rund um den Adenauerplatz soll erstmals in Heidelberg das Netzsteuerungsverfahren „Motion“ („Method for the Optimization of Traffic Signals In Online controlled Networks“) der Firma Siemens zum Einsatz kommen. Es handelt sich dabei um keine starre „Grüne Welle“, sondern um ein optimiertes Verfahren, bei dem die Ampeln in Abhängigkeit vom aktuellen Verkehrsgeschehen gesteuert werden, wie Tiefbauamtsleiter Ulrich Zwissler erläuterte. Alle fünf Minuten werden Verkehrsdaten von Detektoren (Induktionsschleifen, Kameras) erfasst, zusätzlich können Meldungen aus Fahrzeugen (Straßenbahnen, Bussen, Taxis) in die Berechnungen einfließen. Alle fünfzehn Minuten optimiert der Verkehrsrechner aus diesen Daten die Ampelsteuerung. „Motion“ hält den Verkehrsablauf möglichst flüssig, indem Überlastungen früh erkannt werden.

In der ersten Stufe ist die Installation des Systems, das Graz seit 2002 und Münster seit 2007 hat, im Bereich Adenauerplatz, Kurfürsten-Anlage, Rohrbacher Straße unter Einbeziehung der Fußgängerampel an der Einfahrt zum Gaisbergtunnel geplant. „Wir haben uns bei der „Grünen Welle“ zunächst auf die Schwerpunkte konzentriert, wo wir den größten Handlungsbedarf sehen“, so Oberbürgermeister Dr. Würzner. Bis Februar kommenden Jahres soll das System in Betrieb gehen. Wenn es sich auch in Heidelberg bewährt, ist eine Ausdehnung auf andere Verkehrsknoten vorgesehen.

Ferner sind Verbesserungen auf der Nord-Süd-Achse zwischen dem Hauptbahnhof und Handschuhsheim geplant. So soll der Zu- und Abfluss in das und aus dem Neuenheimer Feld verbessert werden, indem die jeweils erste Ampel westlich der Berliner Straße innerhalb des Neuenheimer Feldes in die Steuerung einbezogen wird, um zu verhindern, dass sich der Verkehr hier aufstaut. Ferner soll bis November das Rechtsabbiegen von der Ernst-Walz-Brücke zur B 37 erleichtert werden. Hier wird unter anderem eine Verkehrsinsel versetzt. „Zusammen mit der Parkraumbewirtschaftung im Neuenheimer Feld schaffen wir Abhilfe, auch wenn wir noch kein Optimum erreichen“, unterstrich OB Würzner.

Mit dem Umzug der Berufsfeuerwehr an den Baumschulenweg muss auch der bisher in der Feuerwache am Czernyring stehende Verkehrsrechner der Stadt Heidelberg umziehen. Sein Domizil befindet sich künftig in der Gaisbergstraße beim neuen Amt für Verkehrsmanagement. Damit es zu möglichst wenig Beeinträchtigungen kommt, findet der Umzug in den Schulferien statt. Ab 1. August wird ab- und umgeschaltet, ab Ende August soll der Verkehrsrechner dann wieder ohne Einschränkungen laufen. Dazwischen kann es zeitweilig zu Abschaltungen von Ampeln kommen. (rie)