Kultur

Faszination Natur

Landschaftsmalerei um Courbet und Feuerbach im Kurpfälzischen Museum

Kostbare Werke aus einer Heidelberger Privatsammlung, deren Sammlungsschwerpunkt mittlerweile auf der Landschaftsmalerei liegt, werden erstmals im Kurpfälzischen Museum gezeigt.

„Der Große Baum“ ein Ölgemälde von Camille Corot, entstanden um 1865
„Der Große Baum“ von Camille Corot, entstanden um 1865 Repro: Kurpfälzisches Museum

Vor dem Hintergrund der erneut aktuellen Diskussion um den Erhalt der bedrohten Natur thematisieren die ausgestellten Gemälde die Schönheit von Wald, Wasser und Gebirge und spiegeln das historische Interesse der Künstler an dem unmittelbaren Naturerleben.

Spuren dieser Faszination lassen sich in der französischen Malerei um die Mitte des 19. Jahrhunderts aufzeigen, als die Maler von Barbizon die Schönheit des uralten Waldes von Fontainebleau wiederentdeckten, der damals gerade der Holzindustrie zum Opfer fallen sollte. Gemälde von Théodore Rousseau, Nicaise Diaz, Jean-Francois Daubigny, Camille Corot, Gustave Courbet und Jules Dupré, den wichtigsten Vertretern dieser Richtung, repräsentieren diesen Aspekt europäischer Malerei. Hinzu kommen ausgewählte Bronzeskulpturen aus dem Kreis der Barbizoner.

Die andere Gruppe der in der Ausstellung „Natur als Kunst“ gezeigten Landschaftsbilder stammt von deutschen Malern gleicher Generation aus dem frühen bis mittleren 19. Jahrhundert mit dem Schwerpunkt Münchner Landschaftsmalerei. Dazu gehören unter anderem Johann Georg Dillis und Johann Jakob Dorner der Jüngere, Heinrich Bürkel, Adolf Heinrich Lier und Eduard Schleich sowie die sogenannten „Nordlichter“ Johan Christian Dahl, Georg Heinrich Crola, Louis Gurlitt, Christian Morgenstern, Johann Wilhelm Schirmer und Carl Friedrich Lessing.

Der für seine „historischen Landschaften“ aus Italien und Griechenland berühmte Carl Rottmann aus Heidelberg führt die Gruppe von Malern an, die wesentliche Impulse für ihre Kunst aus dem Mittelmeerraum erhalten haben. Maler wie Franz von Lenbach und Anselm Feuerbach, beide als Figuren- und Bildnismaler berühmt, sind hier mit frühen Landschaften vertreten.

Die Ausstellung „Natur als Kunst“ ist bis zum 8. Juli im Kurpfälzischen Museum, Hauptstraße 97, zu sehen. Ein Katalog zur Ausstellung wird für 28 Euro angeboten.

Führungen durch die Sonderausstellung finden statt am Pfingstsonntag, 27. Mai, um 15 Uhr, am Sonntag, 3. Juni, um 11 Uhr und am Sonntag, 10. Juni, um 11 Uhr.