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Die ifa wurde 20

Beim Heidelberger Integrationsbetrieb arbeiten psychisch kranke Menschen

Die ifa, die Initiative zur Förderung von Arbeitsplätzen für psychisch Kranke, feiert in diesem Jahr ihr zwanzigjähriges Bestehen. Seit Beginn beschäftigt der Betrieb psychisch kranke Menschen, die auf dem normalen Arbeitsmarkt keine oder wenig Chancen auf Anstellung hätten.

Abbrucharbeiten und Haushaltsauflösungen, Umzüge und Transporte, Malerarbeiten und Raumausstattung erledigen die Mitarbeiter, in den drei Secondhand-Geschäften in der Fabrikstraße, in Sinsheim und Schwetzingen kann man günstig einkaufen. Rund 70 Prozent der um die 70 Mitarbeiter sind Schwerbehinderte, der Rest Fachkräfte. Die Leistungsschwäche der behinderten Mitarbeiter wird über einen staatlichen Zuschuss ausgeglichen, der aus den Geldern finanziert wird, die Betriebe ab einer gewissen Größe bezahlen müssen, wenn sie keine Behinderten einstellen.

„Dass der Betrieb noch existiert, ist schon ein großer Erfolg“, wies 1. Vorsitzender Jörg Schmidt-Rohr bei einem Pressegespräch auf das Schicksal zahlreicher anderer Integrationsbetriebe in der Bundesrepublik hin, die aufgeben mussten. Die ifa habe sich früh professionalisiert, das sei der Grund für ihre Stabilität: Es gebe sozialpflichtige Arbeitsverhältnisse, einen Fachbetrieb und, im Rahmen ihrer Leistungsfähigkeit, gute Mitarbeiter. Auch der Kauf des Betriebsgeländes in der Fabrikstraße in Rohrbach habe sich stabilisierend ausgewirkt. Für nicht wenige Mitarbeiter sei die ifa über die Jahre zu einer Heimat geworden.

Schmidt-Rohr wies darauf hin, dass es für Menschen mit Handicap schwieriger geworden sei, einen Arbeitsplatz zu finden. Deswegen sei es notwendig, dass Betriebe wie die ifa psychisch kranken Menschen einen dauerhaften Arbeitsplatz bieten können. Aufträge kommen von Unternehmen, Behörden, darunter die Stadt Heidelberg, aber auch von vielen Privatleuten. Schmidt-Rohr machte auch deutlich, dass Integrationsbetriebe ihren Service erweitern müssten. Er nannte Gastronomieprojekte und spezielle Einkaufsmärkte, die ebenfalls mit behinderten Menschen geführt werden. (neu)

Kontakt: ifa, Fabrikstraße 28, Telefon 06221 363130, E-Mail: post@ifa-heidelberg.de, www.ifa-heidelberg.de