Stimmen aus dem Gemeinderat

SPD

Prof. Dr. Anke Schuster

Wider das Vergessen

Prof. Dr. Anke Schuster

Professor Dietrich Harth und der Bürgerstiftung sei hier Dank ausgesprochen. Sie haben es ermöglicht, dass auf dem Uniplatz letzte Woche eine Gedenktafel in den Boden eingelassen wurde. Eine Tafel, die an die unsägliche Bücherverbrennung auf dem Uniplatz 1933 erinnert. Sie ist ein Mahnmal für uns, Bürgerinnen, Bürger und Studierende, die täglich bei ihrem Gang in die Neue Universität an ihr vorbeikommen. Ein Zeichen wider das Vergessen und zugleich ein Appell, dass so etwas nie wieder geschehen darf. Nationalsozialistisch gesonnene Studenten hatten im Mai 1933 die Verbrennung von Büchern missliebiger Schriftsteller initiiert. Weder Rektorat und Professoren noch die Bürgerschaft Heidelbergs hatten diese Verbrennung damals verhindert. Umso ergreifender war die Enthüllung der Tafel heute. Vertreter der Stadt und Universität wohnten mit vielen interessierten Menschen der Enthüllung bei. Besonders bewegend war, dass auch ehemalige jüdische Bewohner Heidelbergs unter den Anwesenden waren. Mit diser Gedenktafel sowie den ersten verlegten Stolpersteinen wird in Heidelberg Verantwortung übernommen. Unge-

schehen machen kann man das Vergangene nicht, aber einen wichtigen Beitrag gegen das Vergessen leisten. Sichtbar im öffentlichen Raum – mahnende Zeichen in der Normalität des Alltags. Ohne die vielen engagierten Menschen in der Stolpersteininitiative wie auch der Bürgerstiftung hätten wir diese Zeichen in unserer Stadt nicht. Sie sind wichtig für Gegenwart und Zukunft. Deshalb an dieser Stelle der aufrichtige Dank der SPD-Fraktion für dieses außergewöhnliche Engagement. Gemeinsam mit der Stadt sollten wir weitere Zeichen wider das Vergessen in Heidelberg setzen.