Stimmen aus dem Gemeinderat

CDU

Otto Wickenhäuser

Liniennetz

Otto Wickenhäuser

die Stadt mit ihrem Oberbürgermeister an der Spitze voran zu bringen, gemeinsam zu gestalten, Wege zu suchen, wie kontroverse Anschauungen überwunden werden können und nicht dazu, Blöcke zu bilden, die jeweils nur eigene Anschauungen kennen und durchsetzen wollen. Es war wohl gut, dass die Karlsruher Gutachter mit ihren Vorschlägen aus dem Liniennetz da und dort zu streichen nicht durch kamen; zu wenig wurden die Heidelberger Netzstrukturen beachtet – dennoch bleibt für uns, Wege zu suchen, wie und wo bei den nun jährlich fehlenden circa 30 Millionen Euro eingespart werden kann. Und welche Möglichkeiten wir haben, dabei das Netz der HSB noch sinnvoll für die Zukunft zu gestalten.

Die beiden wesentlichen Standorte der Universität – Altstadt und Neuenheimer Feld – sollten dabei durch eine „Uni-Linie“ mit einander verknüpft werden. Schon stehen sich Blöcke gegenüber: Die einen wollen die Altstadt durch eine Linienführung am Neckar erreichen, die anderen über die Friedrich-Ebert-Anlage. Die Alternative über die Friedrich-Ebert-Anlage gleicht in vielen Dingen der letzten in Heidelberg gebauten Linie – nämlich der nach Kirchheim. Dort klagen die Geschäfte, dass ihre Lage keine Zukunft mehr hat und mancher schließen muss, die Kundschaft bleibt aus! In der Friedrich-Ebert-Anlage wird von den Geschäftsinhabern Gleiches befürchtet, zumal da zur Erlangung eines Zuschusses die Straßenbahntrasse ähnlich wie in der Bergheimer Straße erhöht geführt werden müsste. Natürlich wäre in diesem Fall auch ein Kampf um den einen oder anderen Baum dieser schönen Gesamtanlage zu erwarten. Die Bürger erwarten dabei immer mehr, dass die von ihnen gewählten Vertreter sich zu Entscheidungen zusammenraufen und nicht immer nach Bürgerentscheiden rufen.

Der Gemeinderat hat auch die Aufgabe, aktuell zu entscheiden und nicht jede Sache vor sich her zu schieben. Für die Stadt stehen noch mehr Straßenbahnplanungen zur Realisierung an: die Linie durch die Bahnstadt, die ebenfalls die Aufgabe hat, die Universität mit ihrem dort neu entstehenden Campus zu verbinden und die Ringlinie im Neuenheimer Feld, die dazu die Besucherströme zu den Kliniken und zum Zoo ans Ziel bringen muss.