Stadt & Leute

Hightech für Spitzenforschung

DKFZ: Erster Bauabschnitt der Hochhaussanierung – 7-Tesla-Magnetresonanz-Tomograph eingeweiht

„Wer Spitzenforschung will, muss auch Spitzenbedingungen schaffen.“ Mit diesen Worten übergab Dr. Annette Schavan, Bundesministerin für Bildung und Forschung, am vergangenen Freitag die sanierten und neu gestalteten Labor- und Büroräume des Ostflügels des DKFZ-Hauptgebäudes an die Hausherren des Deutschen Krebsforschungszentrums, den wissenschaftlichen Stiftungsvorstand, Professor Otmar D. Wiestler, und seinen administrativen Vorstandskollegen, Dr. Josef Puchta.

Ministerin Schavan muss den Schraubenschlüssel gut festhalten, denn das Magnetfeld des 7-Tesla-MRT ist 140.000 mal stärker als das Magnetfeld der Erde. (Foto: Rothe)
Ministerin Schavan muss den Schraubenschlüssel gut festhalten, denn das Magnetfeld des 7-Tesla-MRT ist 140.000 mal stärker als das Magnetfeld der Erde. (Foto: Rothe)

Nach über 30 Jahren wissenschaftlicher Nutzung hatte das achtstöckige Hochhaus des Krebsforschungszentrums eine Sanierung dringend nötig. Die teilweise fensterlosen Laborräume boten keine ansprechende Atmosphäre, vor allem aber entsprach die technische Infrastruktur nicht mehr den Anforderungen eines modernen Forschungsbetriebs.

Die Sanierung erfolgte bei laufendem Betrieb: Die Ost-Hälfte des 130 Meter langen Hochhauses wurde komplett entkernt und neu gestaltet, während der Laborbetrieb in der anderen Hälfte weiterlief – begleitet von viel Lärm und Staub. In den nächsten eineinhalb Jahren wird die Westhälfte des Hochhauses saniert.

Das zweite Bauprojekt, das Ministerin Schavan am DKFZ an diesem Tag einweihte, war das Gebäude für den weltweit ersten Magnetresonanztomographen (MRT) mit einer Magnetfeldstärke von 7 Tesla, der ausschließlich für onkologische Fragestellungen zur Verfügung steht. Er bietet eine Bildauflösung bis in den molekularen Bereich hinab. Den MRT stellt die Firma Siemens, die mit dem DKFZ eine strategische Allianz verbindet, den Krebsforschern zur Verfügung. Um die Umgebung gegen das starke Magnetfeld abzuschirmen, wurde tonnenweise Edelstahl verbaut.

Die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Wissenschaft begrüßte die Ministerin ausdrücklich: „Im Rahmen der Hightech-Strategie der Bundesregierung benötigen wir solche starken Partnerschaften, um die Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung möglichst rasch in die Anwendung zu bringen.“

Dr. Bernd Montag von Siemens ergänzte: „Die Magnetresonanztomographie mit 7 Tesla verspricht zahlreiche neue Erkenntnisse über den Aufbau und das biologische Verhalten von Tumoren. Gemeinsam mit dem DKFZ wollen wir diese vielversprechende Technologie weiter entwickeln, damit in Zukunft noch mehr Patienten auf der ganzen Welt davon profitieren können.“

Auch Professor Wiestler ist von der strategischen Allianz überzeugt: „Die enge Kooperation mit Siemens hilft uns dabei, die Spitzenposition des DKFZ in der Entwicklung innovativer diagnostischer und strahlentherapeutischer Verfahren bei Krebserkrankungen zu sichern. Unser Ziel ist es, unsere Erfolge in der Grundlagenforschung bald den Patienten zugute kommen zu lassen. So wollen wir den ersten Patienten noch in diesem Jahr in die neue ‚Röhre‘ legen“, so Professor Wiestler. (dkfz/rie)