Stadtentwicklung

Klarer Wille zum Konsens

Der Entwicklungsbeirat US-Liegenschaften tagte erstmals

Die Entwicklung der militärischen Liegenschaften in Heidelberg soll auf einem breiten gesellschaftlichen Konsens beruhen und Zukunftschancen für die Stadtentwicklung eröffnen – dies ist ein zentrales Ergebnis der ersten Sitzung des Entwicklungsbeirats US-Liegenschaften am 12. April 2011.

Der Entwicklungsbeirat traf sich zur ersten Sitzung.
Der Entwicklungsbeirat traf sich zur ersten Sitzung. (Foto: Rothe)

Im Beirat sind 32 Personen aus dem Gemeinderat und den Bezirksbeiräten, aus den Bereichen Umweltschutz, Kultur, Wirtschaft, Kirche, Gewerkschaft und vielem mehr vertreten. Den Vorsitz hat Erster Bürgermeister Bernd Stadel. In der ersten Sitzung wurde intensiv diskutiert, ob der Entwicklungsbeirat öffentlich tagen soll oder nicht (siehe auch den Beitrag "Maximale Transparenz").

„Wir haben im wahrsten Sinne des Wortes riesige Aufgaben vor uns, da wir gemeinsam Perspektiven zu entwickeln haben, wie rund 180 Hektar Fläche in der Stadt Heidelberg in Zukunft sinnvoll und nachhaltig genutzt werden können“, führte Stadel aus. Der Entwicklungsbeirat solle sich nicht nur mit möglichen Nutzungen befassen, sondern vor allem der Frage widmen, wie Bürger/-innen an der Nachnutzung der Flächen beteiligt und wie unterschiedliche Interessen angemessen berücksichtigt werden können.

Bund ist Eigentümer der Flächen

Michael Scharf, Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA) führte aus, dass der Bund an einer wirtschaftlichen Verwertung der Flächen interessiert ist. Denn nach Abzug der US-Armee gehören die Flächen nicht der Stadt, sondern dem Bund, genauer der BIMA, die die Flächen möglichst zügig weiterverkaufen will.

Einflussmöglichkeiten der Stadt

Die Stadt hat bei der Entwicklung der Flächen insbesondere über das Aufstellen von Bebauungsplänen die Möglichkeit, die künftige Nutzung und damit auch den Preis der Flächen zu beeinflussen. Dabei solle, so der Leiter des Entwicklungsmanagements der Stadt Heidelberg, Michael Feiler, das Potenzial jeder Liegenschaft möglichst optimal entwickelt werden. Gemeinsam ist den Liegenschaften, dass sie weniger dicht bebaut sind als andere Stadträume – und somit Potenzial für Freiflächen, aber auch für Nachverdichtung bieten.

Unterschiedliche Interessen

Zunächst sind grundlegende Ziele der Konversion zu definieren und die unterschiedlichen Interessen abzuwägen, die im Entwicklungsbeirat formuliert wurden. So gibt es den Wunsch nach preiswertem Wohnraum genauso wie nach attraktiven Gewerbeflächen, Räumen für Wissenschaft und Kultur werden ebenso gefordert, wie der Erhalt natürlicher Freiflächen. Aber auch viele Gemeinsamkeiten wurden deutlich: Man möchte die Flächen nicht nur nutzen, um heute sichtbare Defizite in der Versorgung zum Beispiel mit Wohnungen abzubauen, sondern Zukunftsperspektiven eröffnen, die auch auf Anforderungen reagieren können, die erst in 15 bis 20 Jahren konkret werden. (ds)

Entwicklung im Dialog

Eine erste Dialogveranstaltung ist für Anfang Juni geplant. Hier sollen die Bürger/-innen umfassende Informationen zu den Flächen und zum Prozess der Konversion erhalten sowie ihre Anregungen einbringen können.