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Interkulturelles Zentrum für Heidelberg

Falls der Gemeinderat im Februar zustimmt, könnte es bald einen Ort für den Austausch der Kulturen geben

Die Idee für ein interkulturelles Zentrum in Heidelberg existiert seit vielen Jahren, jetzt könnte es erstmals konkret werden.


In seiner Sitzung am 13. Januar 2011 hat sich der Ausländerrat/Migrationsrat der Stadt Heidelberg (AMR) einstimmig dafür ausgesprochen, dass die Verwaltung ein „Interkulturelles Zentrum“ realisieren und dafür ein Konzept erstellen soll. Falls der Haupt- und Finanzausschuss am 26. Januar und der Gemeinderat am 10. Februar ebenfalls zustimmen, können in diesem Jahr die Planungen beginnen.

Austausch der Kulturen

Das interkulturelle Zentrum soll den verschiedenen Kulturen und Vereinen in der Stadt einen Anlaufpunkt und Veranstaltungsräume bieten. Durch Angebote für Menschen mit und ohne Migrationshintergrund soll das gegenseitige kulturelle Verständnis verbessert und ein Beitrag zur Integration geleistet werden.

Erst mieten, dann kaufen

Angesichts der angespannten Haushaltslage will der Ausländerrat/Migrationsrat mit einer reduzierten Lösung starten: Es soll zunächst eine kleinere, bestehende Immobilie angemietet werden. Das mittelfristige Ziel ist der Bau oder Kauf einer Immobilie, die den Bedarf vollständig abdeckt.

Als Grundlage für die Planungen soll die von Manfred Helfert vom Eine-Welt-Zentrum erarbeitete „Konzeptstudie für ein interkulturelles Zentrum in Heidelberg“ dienen. In der Studie hat er durch eine Umfrage unter den knapp 60 Heidelberger Migranten-Selbstorganisationen deren kulturelle, finanzielle und räumliche Situation analysiert.

Studie für ein „Interkulturelles Zentrum“

Neben der Bedarfsanalyse sind in der Studie die Vorstellungen und Aufgaben anderer Akteure berücksichtigt, die für ein interkulturelles Zentrum in Heidelberg relevant sind. Zudem wurden Beispiele und Erfahrungen anderer kultureller Zentren im deutschsprachigen Raum hinsichtlich Leistungsangebot, Trägerschaft, Struktur und Finanzierung ausgewertet. Der Städtevergleich hat ergeben, dass die Bereitstellung von Räumen nur eine von mehreren Funktionen eines interkulturellen Zentrums darstellt. Ein solches Zentrum kann je nach Trägerschaft, inhaltlichem Anliegen, sozialem Umfeld und Milieustruktur unterschiedlich ausgeprägt sein (kulturell, sozial, karitativ oder bildungspolitisch).

Welches Profil ein künftiges interkulturelles Zentrum in Heidelberg haben und welche Funktionen es erfüllen soll, wird von der Stadtverwaltung in enger Zusammenarbeit mit dem Ausländerrat/Migrationsrat und Verbänden noch konkret auszuarbeiten sein – sobald der Gemeinderat im Februar grünes Licht für die Planung gibt.

Wichtiger Partner: der Ausländerrat/Migrationsrat

Der Ausländerrat/Migrationsrat setzt sich seit 20 Jahren für ein interkulturelles Zentrum ein. Zuletzt hat das Gremium im Dezember 2009 einen Workshop und eine öffentliche Veranstaltung zu dem Thema organisiert. Die Ideen und Vorschläge von Migrantinnen und Migranten sowie Migranten-Selbstorganisationen sind in den weiteren Planungsprozess eingeflossen.  (cca)