Titel

Kinderparadies für die Bahnstadt

Stuttgarter Büro Behnisch ist Sieger des Architektenwettbewerbs „Kindertagesstätte auf der Schwetzinger Terrasse“

Der Architektenwettbewerb für das erste öffentliche Gebäude in Heidelbergs neuem Stadtteil Bahnstadt, die Kindertagesstätte auf der Schwetzinger Terrasse, ist entschieden.

Am Modell der Bahnstadt-Kita: (von links) EGH-Geschäftsführer Peter Dohmeier, Andreas Peyker, Behnisch Architekten, Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner und David Cook, Behnisch Architekten.
Am Modell der Bahnstadt-Kita: (von links) EGH-Geschäftsführer Peter Dohmeier, Andreas Peyker, Behnisch Architekten, Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner und David Cook, Behnisch Architekten. (Foto: Rothe)

Oberbürgermeister Dr. Eckart
Würzner gab die Entscheidung des international besetzten Preisgerichts am vergangenen Mittwoch auf einer Pressekonferenz im Seminarzentrum der SRH gemeinsam mit dem Jury-Vorsitzenden Professor Jörg Aldinger, Stuttgart, und Peter Dohmeier, Geschäftsführer der Entwicklungsgesellschaft Heidelberg (EGH), bekannt.

Der mit 18.500 Euro dotierte erste Preis wurde dem renommierten Stuttgarter Büro Behnisch zuerkannt. Verfasser des Entwurfs ist David Cook gemeinsam mit Landschaftsarchitekt Andreas Peyker.

Als erstes öffentliches Gebäude, das im neuen Wissenschaftsstadtteil Bahnstadt realisiert wird, kommt der Architektur ganz besondere Bedeutung zu. „Die Kindertagesstätte ist Symbolträger für diesen Stadtteil, deshalb sollte das Gebäude eine besondere Ausstrahlung haben“, betonte OB Dr. Würzner. „Ich war von Anfang an von dieser Arbeit begeistert – der Entwurf von David Cook ist ein Kinderparadies.“

Das Preisgericht lobte den „sehr klaren Ansatz, die Kindertagesstätte als Solitär auf der öffentlichen Platzfläche zu zeigen“. Um die „schneckenhafte Kinderinsel“ herum sind Wasserflächen angeordnet, südlich der Kita soll ein Kirschenhain entstehen. Neben dem städtebaulichen und architektonischen Ansatz überzeugten die Jury auch das pädagogische und das energetische Konzept.

„Was die Anforderungen angeht, war das eine Punktlandung“, so Jury-Vorsitzender Aldinger. Das Preisgericht empfahl einstimmig, die Arbeit des ersten Preisträgers der weiteren Planung zu Grund zu legen und ihn mit der Planung zu beauftragen.

Peter Dohmeier, Geschäftsführer des Auslobers EGH, nannte die Kita einen „Initialbau für die Bahnstadt“. „Wir haben es den Architekten nicht leicht gemacht – wir wollten Vielfalt, haben, Ökonomie und Ökologie miteinander vereinbaren. Mit diesem Entwurf sind wir in die Champions-League vorgedrungen“, so Dohmeier, der versprach, die EGH werde den Entwurf des ersten Preisträgers zügig umsetzen. Bis Ende 2011 soll die Kita stehen, zeitgleich mit den ersten Wohnhäusern.

Umweltfreundliche Kinderwelt

Das Haus wird – ebenso wie der gesamte Stadtteil – im Passivhausstandard errichtet. Das verlangt eine kompakte Bauweise, so David Cook. Es soll aber „keine abgeschlossene, sondern eine freundliche Welt sein, mit Blickbezügen nach draußen“, eine „umweltfreundliche Kinderwelt“.

Für Myriam Feldhaus, Leiterin des Kinder- und Jugendamtes, ist das überzeugend gelungen. „Wir sind wahnsinnig glücklich über dieses Haus, das uns ermöglicht, Kindern eine Heimat zu bieten“, so Feldhaus.

Die Kindertagesstätte ist zunächst auf vier Gruppen ausgelegt, eine Erweiterung auf sechs soll in einem späteren Entwicklungsabschnitt möglich sein. Zunächst sind je zwei Gruppen für das Alter null bis drei Jahre sowie drei bis sechs Jahre geplant. Gegenstand des Wettbewerbs war auch die Ideenfindung für die Freiflächengestaltung. Neben dem Kita-Entwurf sollte eine Konzeption für die Gestaltung der rund 8.400 Quadratmeter großen Schwetzinger Terrasse entwickelt werden.

Die weiteren Preisträger

Der zweite Preis (11.500 Euro) ging an K9 Architekten, Freiburg, mit Martin Schedlbauer; den dritten Preis (8.500 Euro) erhielt die Arge Harris + Kurrle Architekten, Stuttgart, mit Jochen Köber; der vierte Preis (6.500 Euro) wurde Günter Hermann Architekten, Stuttgart, mit W+P Landschaften Hans-Jörg Wöhrle zuerkannt. Eine Anerkennung (3.000 Euro) erhielt das Heidelberger Büro Hübner + Erhard und Partner, Christian Taufenbach. Der Auslober hatte für Preise und Anerkennungen insgesamt 48.000 Euro zur Verfügung gestellt. Mehr Infos unter www.heidelberg-freiraum.de.

Ausstellung im Science Tower

Noch bis Samstag, 6. Februar, sind alle Entwürfe im Foyer des Science Towers der SRH-Hochschule, Ludwig-Guttmann-Straße 6, ausgestellt. Die Ausstellung ist montags bis samstags von 8 bis 19 Uhr geöffnet. (rie)