Stadt & Leute
Freundschaft besiegelt
Heidelberg/Neckar und Heidelberg/Südafrika unterzeichneten Freundschaftscharta
Musik öffnet Türen und Herzen. Die Südafrikatournee des Mokosané-Chors der Musik- und Singschule im März 2005 war Auslöser für die Annäherung zweier Städte, die viele tausend Kilometer trennen. Damals besuchten die Sängerinnen und Sänger aus Heidelberg am Neckar auch Heidelberg in Südafrika, mit einem Grußwort von Oberbürgermeisterin Beate Weber im Gepäck.
Dieses übergaben sie an Bürgermeisterin Busi Modisakeng, die kürzlich bei einem Besuch gemeinsam mit Oberbürgermeisterin Beate Weber eine Freundschaftscharta unterzeichnete. Beide Städte wollen im sozialen und kulturellen Bereich eine Zusammenarbeit aufbauen. „Diese Freundschaft hätte nicht begonnen, wenn sich nicht Bürgerinnen und Bürger um diesen Kontakt bemüht hätten“, sagte Beate Weber bei der Unterzeichnung. Sie dankte vor allem Eva Buckman und Annette Len- nartz vom Mokosané-Chor, die die Verbindung nach Südafrika hergestellt haben.
Bürgermeisterin Busi Modisakeng sagte, sie sei sehr beeindruckt von der Gastfreundschaft, die sie während des Besuchs erlebt habe. Es sei ein Traum für ihre Stadt, diese Beziehung aufzubauen. Sie machte auch deutlich, dass das südafrikanische Heidelberg große soziale Probleme belasten: Viele sind dort von Arbeitslosigkeit betroffen, etwa ein Fünftel der Bevölkerung ist mit dem HIV-Virus infiziert, zahlreiche Kinder sind AIDS-Waisen.
Diese Nöte waren auch Thema bei einem abschließenden Gespräch der beiden Stadtoberhäupter. Sie skizzierten die Inhalte der Freundschaftscharta: Südafrikas Heidelberg hat natürlich Interesse an Hilfe bei Bekämpfung von Arbeitslosigkeit und AIDS. Auch die Entwicklung der Landwirtschaft, Existenzgründungen von Frauen oder die Modernisierung der Verwaltung sind mögliche Bereiche der Zusammenarbeit. Die Rugbyabteilung des TSV Handschuhsheim soll südafrikanische Trainingsmethoden kennen lernen, während die Südafrikaner sich Unterstützung beim Aufbau einer Musikschule erhoffen.
Oberbürgermeisterin Beate Weber machte deutlich, dass sich die Freundschaft beider Städte nicht auf den Kontakt zwischen den Verwaltungen beschränken dürfe. Es sei notwendig, dass viele Bürgerinnen und Bürger die unterzeichnete Charta durch ihr Engagement mit Inhalt füllten. (neu)