Aktuelles

Differenziertes Wohnungsangebot erforderlich

Aus einer aktuellen Studie lässt sich ableiten, welche Wohntypen Heidelberg zukünftig braucht

Beim Bürgerforum „Wohnen“ wurde am 25. Oktober eine aktuelle Studie zur Struktur der Wohnungsnachfrage in Heidelberg präsentiert. Wissenschaftler hatten den Wohnungsmarkt und die Wohnzufriedenheit analysiert und daraus die Nachfrage nach bestimmten Wohntypen abgeleitet.

Grafik: Nachfrageorientierte Segmentierung des Wohnungsmarktes in Heidelberg
Heidelberg weist gegenüber anderen Großstädten einen fast doppelt so hohen Anteil von Einwohnern aus dem „kommunikativ-dynamischen“ Milieu auf, aber nur halb so viele aus dem „solide-bescheidenen“ Milieu. Diese Abweichung hat auch Auswirkungen auf die Nachfrage nach unterschiedlichen Wohnungstypen. Dies muss beim Wohnungsbau berücksichtigt werden. (Grafik: Stadt Heidelberg)

Diese Analyse erlaubt Folgerungen darüber, welche Qualität Wohnungen haben sollen und welche unterschiedlichen Wohntypen gebraucht werden. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass gleichzeitig ein ausreichend preiswertes wie auch für einzelne Nachfragetypen attraktives Wohnungsangebot angestrebt werden muss. Nachfolgend ausgewählte Ergebnisse:

 

Wohnzufriedenheit

  • Diese ist insgesamt sehr hoch. Im Norden (Handschuhsheim, Neuenheim) ist sie höher als im Süden der Stadt.
  • Auch mit der konkreten Wohnsituation (Größe der Wohnung, Zuschnitt, Sicherheit im Wohnumfeld) sind die Heidelberger überdurchschnittlich zufrieden. Etwas weniger zufrieden sind sie mit der Wärmedämmung und dem baulichen Zustand des Wohngebäudes.
  • Hohe Standortqualität: 81 Prozent äußerten sich voll oder eher zufrieden über den Wohnort Heidelberg.

Wohnwünsche

  • Als Standort der Wunschwohnung nannte jeder dritte Befragte die ruhige Stadtteillage zwischen Innenstadt und Stadtrand. Eine Wohnung im Grünen wünschen sich 21 Prozent.
  • Eine altersgerechte Ausstattung wird bisher nur von einer Minderheit von einem Fünftel gewünscht.

Wohnkonzepte

Die Studie unterscheidet sechs unterschiedliche Nachfragetypen, denen jeweils besondere Wohnkonzepte zugeordnet sind (siehe Grafik).

Aus der Umfrage lassen sich Wohntypen identifizieren und die relevanten Nachfragegruppen ableiten. Für jede dieser Gruppen lassen sich differenzierte Aussagen zur gewünschten Wohnsituation, zum Lebensstil und zur Bindung an Heidelberg machen.

Wohntypen in Heidelberg

Das Institut für Wohnungswesen, Immobilienwirtschaft, Stadt- und Regionalentwicklung an der Ruhr-Universität Bochum hat die Studie „Wohntypen in Heidelberg – Eine nachfrageorientierte Segmentierung des Wohnungsmarktes in Heidelberg“ verfasst, im Auftrag der Stadt und von Unternehmen der Wohnungswirtschaft.

Weitere Informationen unter www.heidelberg.de. Die Gutachter empfehlenDer Gutachter entwickelte eine ganze Reihe Empfehlungen für die Stadt Heidelberg und die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft:

  • Wohnungsbestand qualifizieren und Wohnumfeld verbessern
  • Ausreichend preiswerten und vielfältigen Wohnungsbestand bieten
  • Investitionen der Wohnungsbauunternehmen in soziales Kapital wie Conciergewesen oder Quartiersmanagement.

Wichtig im Zusammenhang mit der Konversion der US-Flächen:

  • Förderung von privatem wohnungsnahen Freiraum
  • Attraktives Neubauprogramm, um interessante Zielgruppen zu binden
  • Qualitatives und bezahlbares Wohnungsangebot in verkehrsgünstigen Lagen verbessern.