Finanzen und Haushalt

Wohin geht das städtische Geld?

Soziales: Steigende Ausgaben/Demografischer Wandel prägt Kostenentwicklung

Die Sozialausgaben machen einen der größten Ausgabenposten der Stadt Heidelberg aus. Der größte Anteil des Sozialleistungsetats entfällt auf die Grundsicherung im Alter, die Hilfe zur Pflege und die Eingliederungshilfe für behinderte Menschen.

Balkengrafik zu den Sozialausgaben der Stadt Heidelberg (Grafik: Stadt Heidelberg)

Die Entwicklung der Ausgaben im Bereich der Sozialhilfe ist geprägt durch die demografische Entwicklung und das Übereinkommen der Vereinten Nationen über die Rechte von Menschen mit Behinderung (Ende März 2009 in Kraft getreten).

Grundsicherung

Die Grundsicherung soll Menschen ab 65 Jahren sowie dauerhaft erwerbsgeminderten Menschen ab 18 Jahren den Lebensunterhalt sichern. Ende 2010 erhielten in Heidelberg 1.199 Menschen Leistungen der Grundsicherung. Gegenüber 2005 ist ihre Zahl aufgrund der demografischen Entwicklung um 27 Prozent gestiegen.

Hilfe zur Pflege

Die Hilfe zur Pflege unterstützt pflegebedürftige Menschen in ihrem häuslichen Umfeld oder auch in stationären Pflegeeinrichtungen. 2010 er-

hielten in Heidelberg insgesamt 770 Menschen diese Leistungen. Das bedeutet einen Anstieg um 18 Prozent gegenüber 2005. Fast 60 Prozent der unterstützten Menschen leben in einer stationären Einrichtung. Angesichts der demografischen Entwicklung ist auch hier in Zukunft mit einem weiteren Anstieg zu rechnen.

Eingliederungshilfe

Die vielfältigen Leistungen der Eingliederungshilfe haben zum Ziel, behinderten Menschen die Teilhabe an der Gesellschaft zu ermöglichen. Derzeit erhalten in Heidelberg etwa 730 Menschen Eingliederungshilfeleistungen. Dabei ist zu beobachten, dass der Anteil von Menschen mit Schwerst- und Mehrfachbehinderungen und psychisch kranker Menschen ansteigt.

Besonderer Unterstützungsbedarf

Die Stadt fördert pro Jahr mit rund neun Millionen Euro ambulante, teilstationäre und stationäre Hilfen zur Erziehung und Eingliederungshilfen für seelisch behinderte junge Menschen, sowie entsprechende Hilfen für junge Volljährige (rund 900 Hilfen jährlich). An Unterhaltsvorschussleistungen wurden im Jahr 2010 insgesamt über eine Million Euro für 549 alleinerziehende Mütter/Väter ausgegeben. Hinzu kommen Leistungen der Stadt zur Beratung von Familien, die überwiegend auch von bezuschussten freien Trägern (wie zum Beispiel kirchlichen Trägern) angeboten werden. Der soziale Dienst des Kinder- und Jugendamts unterstützt beispielsweise bei Trennung und Scheidung oder bei erzieherischen Problemen. Darüber hinaus können etwa durch die „Anlaufstelle Frühe Hilfen“ im Rahmen des Projekts „Heidelberger Kinderschutz Engagement (HEIKE) – Keiner fällt durchs Netz“ besonders belastete Eltern während der Schwangerschaft und in den ersten Lebensjahren des Kindes durch Beratung und Familienhebammen unterstützt werden.

Mehr Informationen gibt es auf der städtischen Homepage unter www.heidelberg.de/haushalt.