Kultur

Filmentdeckungen aus Lateinamerika

Cine Latino 2006 – Das lateinamerikanische Filmfestival – Vom 4. bis 17. Mai im Karlstorkino

Bühne frei für Cine Latino 2006. Parallel in Tübingen, Stuttgart, Frankfurt und Freiburg veranstaltet, hat es sich zum wichtigsten Forum lateinamerikanischer Filmkultur in Deutschland entwickelt.

Ein junger Mann im Gespräch mit einem jungen Mädchen.
Eine Szene aus dem Film „How the Garcia Girls Spent Their Summer“ von Georgina Garcia Riedel Foto: Karlstorkino

Erstmals wird Cine Latino von einem „Festival Latino“ umrahmt mit Ausstellungen, Konzerten und Vorträgen zu aktuellen Themen Lateinamerikas, zusammengestellt vom städtischen Theater, dem Eine-Welt-Zentrum, dem Medienforum, der Cuba Solidarität und dem Nicaragua-Forum, das in diesem Jahr sein 20-jähriges Bestehen feiert.

Mit 30 Filmen aus neun Ländern, darunter zahlreichen Deutschland-Premieren, zeigt „Cine Latino“ einen Querschnitt durch das derzeitige Filmschaffen Lateinamerikas und fokussiert das innovative Autorenkino. Besonders stark vertreten sind in diesem Jahr Produktionen aus Brasilien und Mexiko. So wird in Zusammenarbeit mit dem DAI eine Reihe zum Thema Migration gezeigt, in der auch die aus Mexiko stammende US-Amerikanerin Georgina García Riedel ihre Komödie über drei Frauen aus drei Generationen „How the Garcia Girls Spent their Summer“ präsentiert. Aus Brasilien hat sich Regisseur Paulo Sacramento angesagt mit seiner Dokumentation „O prisoneiro da grande da ferro“ über das berüchtigte Gefängnis „Carandiru“ und dem auf der Berlinale 2004 preisgekrönten Film „Amarelo Manga“, bei dem er als Produzent und Cutter fungierte. „Amarelo Manga“ ist ein Streifzug durch das pralle Alltagsleben in der brasilianischen Küstenstadt Recife.

In Zusammenarbeit mit der Cuba Solidarität konnte der kubanische Regisseur und Mitbegründer des Neuen Lateinamerikanischen Kinos Humberto Solas eingeladen werden. Sein Film „Lucía“ aus dem Jahr 1967 begründete den Ruhm des kubanischen Kinos. Mit seinem neuen Film „Barrio Cuba“ erzählt Solas seine Geschichte über das Leben in Havanna.

Neben Filmen aus Argentinien, Chile und Kolumbien werden auch Filme aus weniger filmstarken Ländern wie Uruguay, Nicaragua und Peru zu sehen sein, darunter auch „Maroa“ aus Venezuela, mit der Regisseurin Solveig Hoogesteijn als Gast. Erstmals gibt es eine Kurzfilmreihe mit prämierten Werken aus Mittelamerika, die im Rahmen einer Benefizveranstaltung für ein Guatemala-Hilfsprojekt läuft. Außerdem unterstützen die Menschenrechtsgruppen FIAN und amnesty international das Filmfestival. Alle Filme laufen in Originalton mit Untertiteln. Das ausführliche Programm ist im Internet unter www.karlstorkino.de zu finden.  (doh)