Stimmen aus dem Gemeinderat

DIE HEIDELBERGER

Lore Schröder-Gerken

Kinderbetreuung für 0 bis 3-Jährige

Lore Schröder-Gerken

Obwohl Heidelberg im bundesweiten Vergleich bei der Betreuung von Kleinkindern an vorderster Spitze liegt, ist klar, dass der Bedarf groß ist und die Wartelisten voll sind. Heidelberg attraktiv machen für junge Familien! Dieser Leitgedanke unseres Oberbürgermeisters ist die Basis für die Bestrebung, bis 2009 jährlich 200 neue Betreuungsplätze zu schaffen. Da mag es immer noch politische Mandatsträger geben, meistens männlicher Art, die vehement die Ansicht vertreten: Das kleine Kind kann ausschließlich unter mütterlicher Ganztagesaufsicht wachsen und gedeihen! Das Kindeswohl ist jedoch gekoppelt ans Elternwohl! Der Erziehende muss die Wahl haben können, ob er sein Kind selbst betreut oder es für bestimmte Zeiten in kompetente Hände gibt, um so sein Familien- und Berufsleben seinen Fähigkeiten und Wünschen entsprechend gestalten zu können.

Leider müssen diese Planungen nur zu oft finanziellen Zwängen untergeordnet werden. Diese neuen Betreuungsplätze sollen bei Freien Trägern, von privaten Netzwerken und durch den Ausbau der kompetenten Tagespflege geschaffen werden. Die Gelder hierfür sind eingestellt im neuen Haushalt. Wenn dann noch dieser sozialistisch belegte Ausdruck „Krippe“ (laut Duden: Kinderheimstätte) einem anderen Begriff gewichen ist, wird die Akzeptanz langsam selbstverständlich werden. Auf jeden Fall wird in Heidelberg die Notwendigkeit erkannt, und es wird nicht nur geredet sondern gehandelt, und zwar nicht nur für Menschen, die zwingend auf Hilfe angewiesen sind, sondern auch für die breite Mittelschicht.