Stimmen aus dem Gemeinderat
CDU
Klaus Weirich
Es kommt wieder einmal das alte Thema...
...ja, leider ist das Thema „Straßenbahn nach Kirchheim“ zu einem Dauerbrenner geworden, der uns nicht loslässt. Gegen den offensichtlichen Willen des Großteils der Kirchheimer Bevölkerung wurde die Straßenbahn im Gemeinderat von der SPD, den Grünen und insbesondere der Oberbürgermeisterin durchgesetzt.
Es ist nun eingetroffen, was die meisten Gegner der Straßenbahn befürchtet haben: Ein Stadtteil wurde in seinem Herzen nahezu systematisch in seiner Infrastruktur zerstört. Kirchheim hatte vor Beginn der Bauarbeiten für die Straßenbahn die beste „Einkaufsmeile“ aller Heidelberger Stadtteile. Nach dem Ende der Bauzeit wird von den ehemals vorhandenen Geschäften nur noch ein kleiner Teil übrig geblieben sein.
Die Umsatzrückgänge betragen derzeit bis zu 80 Prozent, dies wirkt sich auch unmittelbar auf die Arbeitsplätze aus. So hat eine Metzgerei zum Beispiel statt vorher sieben Verkäuferinnen nunmehr gerade noch eine. Ein Modegeschäft konnte zeitweise nicht einmal mehr fußläufig erreicht werden. Das gleiche gilt für ein Friseurgeschäft. Andere Geschäfte haben erhebliche Probleme mit der Qualität ihrer Ware, da diese durch den ständigen Staub verschmutzt wird.
Von vornherein war klar, dass die Seitenstraßen den Verkehr, der ehemals durch die Schwetzinger Straße floss, nicht ohne weiteres aufnehmen können. Ein Beispiel hierfür sind die Schäden an der Straße und den Häusern in der Pleikartsförster Straße, die besonders darunter zu leiden hatte. Alleine das sich für den Laien bietende Durcheinander auf der Baustelle innerhalb Kirchheims findet auf der gesamten Trasse bis zum Römerkreis keinen Vergleich. Es ist für den Beobachter nicht nachvollziehbar, wie gerade innerhalb eines Ortes mit lebendigen Geschäften dieses Bauvorhaben scheinbar völlig unkoordiniert abläuft. Selbst Bauarbeiter äußern sich verzweifelt, da sie keinen kompetenten Ansprechpartner zur gemeinsamen Koordination haben.
Dieses Chaos ist meiner Meinung nach dadurch entstanden, weil die Frau Oberbürgermeisterin auf Biegen und Brechen noch während ihrer Amtszeit, die am 13. Dezember endet, die Einweihung ihres Prestigeobjektes vornehmen will. Mit der Einweihung wird das Leiden der Kirchheimer aber noch lange nicht beendet sein, bis die letzten Arbeiten vollendet sind, wird sicherlich noch mindestens ein halbes Jahr ins Land ziehen.
Dass hierdurch ein ganzer Stadtteil und dessen Bürger auf lange Jahre hinweg geschädigt werden, ist wohl als Kollateralschaden ihrer ideologischen Nahverkehrspolitik zu sehen.