Umwelt

Energieeffizienz im Heizungskeller, neues Dämmmaterial und warme Frischluft

Viele fragen sich, wie sie den Energieverbrauch ihrer Heizanlage senken können.

Thermostatventile an Heizkörpern sind ja bereits gang und gäbe. Weniger bekannt ist, dass Heizanlagen auch viel Strom verbrauchen, und zwar über Heizungspumpen, die unbeachtet pausenlos auf Hochtouren laufen, teilweise auch im Sommer! Der Verbrauch einer überdimensionierten, nicht optimal eingestellten Heizungspumpe kann bis zu einem Fünftel der Gesamt-Stromkosten ausmachen.

Moderne Wärmepumpen verbrauchen weniger Energie
Moderne Wärmepumpen verbrauchen bis zu 80 Prozent weniger Energie.

Bei mehr als 30 Millionen Umwälzpumpen in deutschen Heizungsanlagen bedeutet das einen Stromverbrauch in der Größenordnung des gesamten deutschen Bahnverkehrs einschließlich aller U- und S-Bahnen. Mit hocheffizienten Heizungspumpen ist ein Einsparpotenzial bis zu 80 Prozent möglich.

Energiespartipps

• Heizungsregelung überprüfen

Die Heizkurve sollte so niedrig wie möglich eingestellt werden. In der Nacht kann die Raumtemperatur auf 16 Grad abgesenkt werden, so dass der Kessel nachts abschaltet. Auch die Heizungspumpe sollte nachts eine Pause einlegen.

• Die Heizungspumpe herunterdrehen

Die volle Leistung wird nur bei sehr kalten Außentemperaturen benötigt und muss daher nicht ständig erbracht werden. Die Heizungspumpe kann durchaus um eine oder zwei Stufen heruntergedreht werden. Das spart 20 bis 30 Prozent der Stromkosten und verhindert störende Geräusche. Allerdings müssen die Heizkörper in allen Räumen noch gleich warm werden, wobei die Heizkörper unten deutlich kälter sein sollten als oben. Ist dies nicht der Fall, sollte der hydraulische Abgleich der Anlage überprüft werden. Ohne diesen werden die Heizkörper mit dem geringsten Abstand zum Kessel und zur Heizungspumpe überversorgt, die am weitesten entfernten dagegen unterversorgt. Durch korrekten hydraulischen Abgleich lassen sich mit geringem Aufwand Strom- und Wärmekosten sparen.

• Stufenlose Leistungsregelung

Ein Zusatzgerät für ungeregelte Pumpen regelt die Pumpenleistung nach der Temperaturdifferenz von Vor- und Rücklauf der Heizung. Die Stromeinsparung liegt bei 30 bis 40 Prozent.

• Neue Hocheffizienzpumpe

Mit einem neuartigen Motor als Antrieb erzielen diese Pumpen den gleichen Effekt mit bis zu 70 Prozent weniger Strom. Orientierungshilfe bietet das bekannte Energie-Label.

• Dämmsystem der Zukunft

Evakuierte Dämmstoffe, im technischen Sprachgebrauch auch „VakuumIsolationsPaneele“ oder VIP genannt, funktionieren nach dem Prinzip der Thermosflasche. Man packt einen äußerst porösen Stoff in eine gasdichte Hülle ein, entfernt die Luft und erhält Elemente, die bei gleicher Dämmdicke rund zehnmal so gut dämmen wie konventionelle nicht evakuierte Dämmstoffe wie etwa Polystyrol. Es reichen also bereits zwei Zentimeter dicke Paneele als Außendämmung aus. Damit bieten sich viele Chancen für grazile, hoch dämmende Bauteile im Neubau und in der Sanierung, überall da, wo wenig Platz für Dämmung zur Verfügung steht. VIP können für Fassaden und Wände, im Fußbodenaufbau, an Terrassen oder an der Stirnseite von Geschossdecken angewendet werden.

• Lüftung mit Wärmerückgewinnung

Komfortlüftungsanlagen saugen kontinuierlich die verbrauchte Luft in Bad, WC und Küche ab und bringen frische Luft ins Haus. Da die Frischluft durch die Wärmerückgewinnung vorgewärmt ist, werden die Wohn- und Schlafräume zugfrei belüftet. Gerüche aus Küche und WC und der Dampf vom Duschen werden ohne Öffnen der Fenster automatisch weggelüftet. Der gleichmäßige Luftwechsel verhindert, dass sich Schadstoffe in der Raumluft anreichern, er vermeidet Schimmelwachstum und hilft Allergikern. Schließlich werden durch die Wärmerückgewinnung von guten Anlagen 80 Prozent der Wärme aus der Abluft zurückgewonnen und auf die Zuluft übertragen. Richtig geplante Anlagen tun all dies flüsterleise und sind einfach zu bedienen. Komfortlüftungsanlagen sind für Neubauten und für den nachträglichen Einbau in bestehende Gebäude geeignet.