Stimmen aus dem Gemeinderat

SPD

Dr. Karin Werner-Jensen

Erhalt Kino Hauptstraße und Hiphop-Archiv

Dr. Karin Werner-Jensen

Kino: Es ist schon ärgerlich, wenn in der RNZ am 3./4. Dezember 2011 (Kinokrise: Würzner will Harmonie/Lux retten) der Eindruck erweckt wird, als sei die Rettung des Kinos schon immer Chefsache gewesen. Dabei hatte die SPD-Fraktion sofort nach Bekanntwerden der Kinoprobleme begonnen, für den Erhalt zu kämpfen und sich mehrfach öffentlich für den dauerhaften Erhalt des Kinos ausgesprochen. Wenn dies nicht möglich sei, so doch wenigstens eine Interimslösung mit Betreibern, die es gibt, herbeizuführen. Wir haben immer wieder zahlreiche lange Gespräche mit der Verwaltung geführt, die allerdings an der verhärteten Position zwischen Insolvenzverwalter und Immobilieneigentümer nicht weiter kam.

Zur Unterstützung hatte die SPD deshalb den Oberbürgermeister beauftragt, selbst Gespräche zwischen allen Beteiligten zu führen und darüber schriftlich zu berichten. Die SPD ist froh darüber, dass offenbar endlich Bemühungen auf höchster Ebene stattfinden sollen, auch wenn es dafür schon reichlich spät ist.

Hip-Hop. Heidelberg soll beschenkt werden, und zwar von dem „Erfinder“ des deutschen Hip-Hop, Frederic Hahn, alias Torch. Er wünscht sich von seiner Heimatstadt die Einrichtung eines Hip-Hop-Archivs in Heidelberg (vgl. entsprechende Informationsvorlage Gemeinderat 15.Dezember 2011) und will dazu seine „Sammlung an Originalexponaten als Dauerleihgabe in ein Archiv überführen“, wie er schreibt. „In jedem Fall bedarf es geeigneter Räumlichkeiten von mindestens 30 Quadratmetern oder größer, sowie deren Betreuung durch einen fachkundigen Mediengestalter durch eine halbe Planstelle“.

Als wir über dieses Thema im Kulturausschuss (KA) vom 24. November 2011 diskutierten, kam ich gerade aus der Jahreshauptversammlung des Förderkreises des Kinderschutzzentrums der AWO, dessen Mitbegründerin und 1. Vorsitzende ich bin. Gerade hatten wir über die viel zu wenigen 2,95 Stellen der hochengagierten Mitarbeiter/innen diskutiert, die den Anfragen der Kinder und Eltern in Not kaum nachkommen können. Darauf, und auf einen möglichen Standort Popmuseum, Metropolregion, habe ich im Kulturausschuss hingewiesen und zu bedenken gegeben, dass man vor der Zustimmung bei „freiwilligen Leistungen“ zuerst einmal den Sinn und die an dem Geschenk dauerhaften finanziellen Folgen für die Stadt prüfen müsse. Dem folgte der Kulturausschuss und beschloss einstimmig, dem Gemeinderat zu empfehlen, „die Idee eines Hip-Hop Archivs weiterzuverfolgen. Zur Konkretisierung der Idee werden weitere Verhandlungen mit Torch geführt. Bezüglich des technischen Knowhows werden Gespräche mit Medienarchiven bzw. Hochschulen aufgenommen zwecks Unterstützung.”