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Ein besonderer Arbeitsort: Im Schornstein des Heizwerks

Eine Woche lang wurde der Schornstein des Heizwerks Mitte genau geprüft: Von innen und von außen untersuchten Mitarbeiter eines Schornsteinbauers das lang aufragende Bauwerk gründlich auf Risse und Alterungen.

Heizwerk Mitte. (Foto: SWH)
Heizwerk Mitte. (Foto: SWH)

Der pastellgelb-geringelte Schornstein in Bergheim fällt erst richtig auf, wenn man von den Heidelberger Höhen auf die Stadt herunterblickt: 80 Meter ragt er in den Himmel, 30 Meter über den Glaskubus der Print Media Akademie. Damit gibt er eine gute Orientierung beim Blick von oben: Der Schornstein gehört zum Heizwerk Mitte auf dem Gelände der Stadtwerke Heidelberg in der Kurfürstenanlage nah beim Bahnhof. Im Jahr 1975 ging es in Betrieb, um die Fernwärmenetze in Heidelberg Mitte mit Wärme zu versorgen. Inzwischen ist das Heizwerk wie seine "Kollegen" auf dem Boxberg, im Pfaffengrund und im Hasenleiser nur noch bei Spitzenlast in Betrieb. Das letzte Mal wurde es im kalten Winter 2008/2009 zugeschaltet, um die Fernwärmeversorgung aus der effizienten Kraft-Wärme-Kopplung des Großkraftwerks Mannheim zu ergänzen. Das Heizwerk sichert damit die Versorgung mit Wärme in Heidelberg – und will regelmäßig gewartet sein.

Spätestens alle fünf Jahre wird der Schornstein intensiv untersucht. In einem Korb (s. Foto) fahren die Mitarbeiter des Schornsteinbauers das Bauwerk von außen ab. Auch von innen wird er im Detail geprüft: Dazu wird ein langes Stahlseil mit einem Gewicht über eine Winde von oben in den Schornstein eingeführt und bis zum Boden heruntergelassen. Unten wird ein Stuhl befestigt, auf dem sich ein gut gesicherter Mitarbeiter der Wartungsfirma die 80 Meter durch den Kamin nach oben ziehen lässt. Im Schornstein ist es dunkel und es zieht kräftig. Meter für Meter prüft der Mitarbeiter die Fugen und Schamottsteine im 360° Winkel auf Alterungsschäden. Ein aufwändiges Verfahren, das hohen Einsatz erfordert – und ein ganz besonderer Arbeitsort.

In diesem Jahr gab es keine größeren Entdeckungen: Nur an der Spitze des Kamins zeigten sich einige Aufplatzungen, die in der nächsten Zeit repariert werden.