Stimmen aus dem Gemeinderat

SPD

Michael Rochlitz

Eröffnung des Stadions in Sinsheim

Michael Rochlitz

Wenn am 24. Januar 2009 das neue Rhein-Neckar-Stadion in Sinsheim mit dem Spiel der TSG 1899 Hoffenheim gegen eine Regionalauswahl offiziell eröffnet wird, werden viele Heidelberger Fußballfans trauern. Ganz sicher nicht, weil sie es Dietmar Hopp und Hoffenheim nicht gönnen, ein neues Stadion einzuweihen. Nein, sie trauern, weil das Stadion in Sinsheim und nicht in Heidelberg steht. Welch´ einmalige Chance wurde vertan, ein modernes und überschaubares Stadion „geschenkt“ zu bekommen. Wenn man dazu noch bedenkt, dass wir heute den erfrischend offensiv spielenden Halbzeitmeister der 1. Fußballbundesliga quasi vor der Haustüre ansehen könnten, schmerzt dies die vielen Sportfans in und um Heidelberg noch mehr. Dass die TSG Hoffenheim diesen Durchmarsch durch die verschiedenen Ligen bis hin zur Tabellenspitze der 1. Liga in diesem Tempo schaffen würde, konnte allerdings zum Zeitpunkt der Entscheidung für oder gegen das Dietmar-Hopp-Stadion keiner wissen. Hoffenheim ist derzeit in aller Munde und dabei hätte natürlich bei dem geplanten Standort in Heidelberg auch die Stadt Heidelberg als Sportstadt einiges an Image und zusätzlichem Bekanntheitsgrad dazu gewinnen können. Zusätzliche Übernachtungen, Umsatzsteigerungen bei Einzelhandel und Gastronomie und damit zusätzliche Arbeitsplätze wären möglich gewesen. Auch von Dietmar Hopps hervorragendem Konzept für die Fußballjugend in der Metropolregion hätten Heidelbergs Fußballvereine sicherlich noch mehr als jetzt profitiert. Die Hauptargumente einiger Heidelberger Stadiongegner, dass wilde Horden alkoholisierter und gewaltbereiter Fans ein Feld der Verwüstung nach den Fußballspielen hinterlassen, wurden in Mannheim klar widerlegt. Bei den Spielen im Mannheimer Carl-Benz-Stadion, in das die TSG Hoffenheim in der Vorrunde ausgewichen war, gab es bis auf ganz wenige Ausnahmen weder Randale noch Schlägereien oder Verwüstungen. Im Gegenteil, die Mannheimer Fußballfans werden sehr bald die schöne „Hoffenheimer Zeit“ in ihrer Stadt vermissen.

Nun, lange genug darüber spekuliert, was gewesen wäre. Sinsheim hat das Stadion bekommen, weil es die Bevölkerung, der Gemeinderat und die gesamte Stadtspitze mit überwältigender Mehrheit wollten. Einfachere Grundstücksverhältnisse, nur ganz wenige Stadiongegner und keine kontraproduktiven Rangeleien mit Nachbargemeinden machten es möglich. Und so wünscht die SPD-Fraktion, die damals mit großer Mehrheit für den Stadionbau gestimmt hat, als „faire Verlierer“ den Sinsheimern und der TSG 1899 Hoffenheim eine gelungene Eröffnungsfeier.