Umwelt

Gute Note für geringen Energieverbrauch

Die Marie-Baum-Schule erhielt den ersten Energiepass in Heidelberg

Erster Bürgermeister Prof. Dr. Raban von der Malsburg und Bürgermeister Dr. Eckart Würzner „enthüllten“ in der Marie-Baum-Schule den ersten Energiepass in Heidelberg.

Vorstellung des Energiepasses
Schulleiter Helmut Haas, Umweltamtsleiter Dr. Hans-Wolf Zirkwitz, Erster Bürgermeister Prof. Dr. Raban von der Malsburg, dena-Vertreterin Christina Sager, Bürgermeister Dr. Eckart Würzner und Michael Cischek (v.l.) bei der Vorstellung des Energiepasses. (Foto: Stadt Heidelberg)

Hintergrund: Vor der offiziellen Einführung des Passes führt die Deutsche Energie-Agentur (dena) für Nichtwohngebäude einen Feldversuch durch. Seit September wurden bundesweit für etwa 40 verschiedene Gebäude Energiepässe erstellt, um die praktische Anwendbarkeit des Berechnungsverfahrens zu testen und den Aufwand für die Datenerfassung zu ermitteln. Außerdem soll überprüft werden, wie der Energiepass bei den Gebäudenutzern ankommt.

Die Stadt Heidelberg hat an dem Feldversuch mit der Marie-Baum-Schule teilgenommen und damit ein Gebäude mit sehr gutem Energiestandard ausgesucht. Die Schule wurde in den Jahren 1996/97 und 1999/2000 saniert. Den Energiepass hat im Auftrag der Stadt das Heidelberger Ingenieurbüro Cischek mit einem Berechnungstool der dena erstellt. Er zeigt den Energieverbrauch für Heizung, Warmwasser, Beleuchtung und Lüftung.

Ein Zertifikat bescheinigt der Marie-Baum-Schule einen sehr guten Sanierungszustand. Mit 67 Kilowattstunden Fernwärme pro Quadratmeter Nutzfläche, dies entspricht dem Energieinhalt von knapp sieben Litern Heizöl, ist dieses sanierte Gebäude sparsamer als die meisten Neubauten. Das gute Ergebnis beim Stromverbrauch ist auch auf die Stromsparaktivitäten des E-Teams in der Schule zurück zu führen.

Die praktischen Erfahrungen bei der Erstellung des Energiepasses wurden an die dena weitergegeben. Der Erste Bürgermeister appellierte in diesem Zusammenhang an die Agentur, sich für eine kostengünstige und übersichtliche Variante des Energiepasses einzusetzen.

Auch Bürgermeister Würzner begrüßte den Energiepass: „Endlich gibt es ein Instrument, mit dem man objektiv den Energieverbrauch von Gebäuden einordnen und vergleichen kann. Außerdem können damit Energieeinsparpotenziale aufgezeigt werden.“ Sobald der Energiepass gesetzlich Pflicht wird, soll er für die städtischen Gebäude in Heidelberg eingeführt werden.

Energiepass

Heizkosten haben einen immer größeren Anteil an den laufenden Betriebskosten einer Wohnung oder eines Gebäudes. Doch Käufer oder Mieter wissen nur wenig über deren Energieverbrauch. Das soll sich ab Mitte 2006 für Wohngebäude und Nichtwohngebäude ändern. Wie bei Autos oder Küchengeräten, die schon länger in Energieeffizienzklassen eingeteilt werden, muss nach EU-Vorgaben ein Energiepass für Gebäude eingeführt werden, aus dem der Energieverbrauch ersichtlich ist.

Zurzeit laufen die Vorbereitungen und das Gesetzänderungsverfahren. Eigentümer von Mietwohnungen müssen bei Mieterwechsel diesen Pass vorlegen. Auch bei Verkauf von Gebäuden soll er vorliegen. In öffentlichen Gebäuden sollen die Daten an gut sichtbarer Stelle aushängen. Einige Details der Umsetzung in der Praxis sind jedoch noch offen.