Stadt & Leute

Gesucht: Fahrräder für Afrika

Agenda-Büro und Partner starten Spendenaktion für Ruanda

Heidelberg hilft Ruanda – mit gebrauchten Fahrrädern. Um den Menschen in der afrikanischen Stadt Butare (Ruanda) ein Stück Mobilität zu schenken, startet das Agenda-Büro der Stadt Heidelberg gemeinsam mit lokalen Partnern eine groß angelegte Spendenaktion.

Das Fahrrad als Transportmittel
Begehrtes Transportmittel: Um ihre Waren auf den Markt zu bringen, benötigen die Händler in Ruanda Fahrräder. Foto: Schulz

Gesucht werden ab sofort gebrauchte Fahrräder, Fahrradersatzteile und Werkzeuge, die unter anderem zur Gründung einer Fahrradwerkstatt in Butare eingesetzt werden sollen.

„In Ruanda gibt es keine eigene Fahrradindustrie, das Fahrrad ist aber ein höchst begehrtes Verkehrsmittel, das für viele Menschen dort unerschwinglich ist“, erklärt Frank Zimmermann, Leiter des Agenda-Büros der Stadt Heidelberg. Benötigt werden die Räder aber dringend von denen, die dort vor allem beruflich größere Entfernungen zu überbrücken haben, von Hebammen, Ärzten, Kurieren, auch von Kindern, die zur Schule müssen oder von Händlern, die ihre Waren damit zum Markt transportieren.

Etwa 300 Fahrräder wollen das Agenda-Büro und seine Projektpartner, der Verein zur Förderung des Ökologischen Landbaus in den Tropen (FÖLT), der Verkehrsclub Deutschland (VCD) Kreisverband Rhein-Neckar und der Verein zur beruflichen Integration und Qualifizierung (VbI), nach Afrika verschiffen. So viele, wie ein Container fasst. Vor Ort in Butare kümmert sich der dort ansässige Verein „Mwene Muntu“ (übersetzt: „Der humane Mensch“) um die konkrete Umsetzung.

Auch Heidelberg gewinnt mit diesem Projekt. Denn die Fahrräder werden hier von Langzeitarbeitslosen, arbeitslosen Jugendlichen und behinderten Menschen gesammelt, aufbereitet und transportfähig gemacht. Sie sichern sich damit eine Beschäftigungs- und Qualifizierungsmöglichkeit.

„Das Projekt Fahrräder für Afrika hat für viele einen Mehrwert: Es hilft, die wirtschaftliche und soziale Lage der afrikanischen Bevölkerung zu verbessern, es ist ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz und es unterstützt arbeitslose und behinderte Menschen in Heidelberg. Ganz nebenbei werden viele Heidelberger ihren alten Drahtesel los, der sonst irgendwann auf dem Schrotthaufen gelandet wäre“, erklärt Frank Zimmermann.

Interessenten können ihre alten Fahrräder im Radhof Bergheim des Vereins zur beruflichen Integration und Qualifizierung (VbI), Bergheimer Straße 101, abgeben. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 10 bis 18 Uhr, Samstag von 10 bis 13 Uhr oder nach vorheriger Vereinbarung unter Telefon 6599452.

Zur Deckung der Transportkosten und zum Ankauf von Werkzeugen werden auch Geldspenden benötigt: Konto-Nummer: 9063188, BLZ 67250020, Sparkasse Heidelberg, Stichwort: Fahrräder für Afrika, Kontoinhaber: VbI.

Das Projekt wird unterstützt von der Landesstiftung Baden-Württemberg und der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg. (eu)