Stadt & Leute

Zahl junger Täter ging zurück

Polizeidirektor Bernd Fuchs erläuterte die Kriminalstatistik 2006 für Heidelberg

13.922 Straftaten ereigneten sich im Laufe des Jahres 2005 in Heidelberg. 2006 waren es 13.741. Das ist ein Rückgang um 181 oder 1,3 Prozent.

Damit erreichte Heidelberg die Häufigkeitszahl 9.610 und lag somit hinsichtlich der bekannt gewordenen Straftaten bezogen auf 100.000 Einwohner auf Platz vier unter den Großstädten Baden-Württembergs. Höhere Häufigkeitszahlen hatten im vergangenen Jahr Freiburg (12.908), Mannheim (11.171) und Karlsruhe (9.689), geringere Stuttgart (9.289), Ulm (8.997), Pforzheim (8.351), Heilbronn (7.096) und Reutlingen (6.843).

Nicht in allen Deliktbereichen gab es Rückgänge. Zugenommen haben Straftaten gegen das Leben und gegen die sexuelle Selbstbestimmung, Gewaltkriminalität, Vermögens- und Fälschungsdelikte (darunter vor allem Leistungserschleichungen) sowie besonders schwere Diebstähle von Motorrädern, Mopeds und Fahrrädern.

Der Leiter der Polizeidirektion Heidelberg, Leitender Kriminaldirektor Bernd Fuchs, erläuterte jetzt den „Jahresbericht zur Sicherheitslage 2006“ vor dem Gemeinderat. Er begründete den Anstieg der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung vor allem mit einer größeren Zahl von Exhibitionismus-Fällen, wobei Schwerpunkte in den Bereichen Bergheim/Altstadt und Wieblingen lagen.

Gestiegene Fahrgastzahlen im öffentlichen Nahverkehr sowie verstärkte Kontrollen durch den VRN nannte Fuchs als Ursache für das Mehr an Beförderungserschleichungen (um über 600 Fälle). Eine Zunahme an gefährlichen Körperverletzungen trieben die Zahlen der Gewaltkriminalität in die Höhe. Der Polizeichef zeigte sich erfreut, dass diese Delikte im Bereich der Heidelberger Altstadt inzwischen deutlich zurückgegangen sind.

Den Rückgang der Wohnungseinbrüche führte Fuchs vor allem auf die gleichnamige Ermittlungsgruppe bei der Polizeidirektion zurück. Das gleiche Konzept half auch die Diebstähle aus Kraftfahrzeugen zu reduzieren. Bei der Rauschgiftkriminalität hat die Verlegung der Ermittlungsschwerpunkte auf die Bereiche Handel und Schmuggel erheblich zum Rückgang beigetragen.

Die Zahl der Tatverdächtigen nahm gegenüber den beiden letzten Jahren ab. Besonders deutlich war das bei den tatverdächtigen Kindern und Jugendlichen. Bernd Fuchs: „Hier setzen offensichtlich die präventiven Konzepte der Polizeidirektion Heidelberg erfolgreich an.“ (br.)