Stadt & Leute

Heidelberg führt im Gesundheitsbereich

Statistisches Landesamt veröffentlicht Vergleich der Großstädte in Baden-Württemberg – Auch beim Tourismus liegt Heidelberg vorn

Heidelberg ist im Vergleich der baden-württembergischen Großstädte führend im Gesundheitsbereich. Eine aktuelle Studie des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg bestätigt die herausragende Stellung der Universitätsstadt als überregionales Versorgungszentrum im Gesundheitssektor.

Auch im Bereich „Tourismus“ sticht Heidelberg im Großstadtvergleich hervor. In der Studie werden Struktur und Entwicklung der neun Städte des Landes mit mehr als 100.000 Einwohnern anhand verschiedener Indikatoren genauer beleuchtet.

Anlass für die Studie des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg war die Tatsache, dass sich in den letzten Jahren eine Trendwende bei der Entwicklung der Großstädte abzeichnete. Nachdem diese jahrzehntelang Einwohner an das Umland verloren hatten, haben sie nun offensichtlich wieder an Attraktivität als Wohnort gewonnen. Jeder fünfte Einwohner Baden-Württembergs wohnt in der Stadt und sogar jeder dritte arbeitet dort.

Wie schneidet Heidelberg bei diesem Vergleich ab? Führend zeigt sich die Stadt mit der ältesten Universität Deutschlands auf dem Sektor „Gesundheit“. Die Größen „Krankenhausbetten je Einwohner“ sowie „Ärzte in freier Praxis je Einwohner“ liegen hier deutlich höher als in anderen Zentren. Neben dem Gesundheitsbereich hebt sich Heidelberg auch im Bereich Tourismus ab. Mit 6,5 Übernachtungen je 1.000 Einwohner ist die Stadt am Neckar die Hochburg des Städtetourismus.

Starke strukturelle Ähnlichkeiten sieht das Statistische Landesamt mit der südbadischen Universitätsstadt Freiburg. Das Durchschnittsalter der Bevölkerung in Heidelberg ist nach Freiburg das jüngste unter den Großstädten. In beiden Städten beruht dies wesentlich auf einem überdurchschnittlichen Anteil der jungen Erwachsenen. Der Anteil der Kinder und Jugendlichen wie auch der Anteil der über 65-Jährigen ist dagegen nur unterdurchschnittlich.

Unter allen Großstädten hat Heidelberg die niedrigste Arbeitslosenquote und die geringste Zahl an Sozialhilfeempfängern je 1.000 Einwohner. Ein weiteres Indiz für die anhaltende dynamische Wirtschaftsentwicklung in Heidelberg ist die Tatsache, dass die Kaufkraft je Einwohner im Jahr 2004 trotz des großen Schwerpunktes im niedriger entlohnten Dienstleistungsbereich über dem Durchschnitt der baden-württembergischen Großstädte lag.

Die Kehrseite der Medaille zeigt sich in den nach Stuttgart höchsten Kaufwerten für baureifes Land und einer deutlich unterdurchschnittlichen Wohnungsversorgung. Nach Berechnungen des Statistischen Landesamtes kommen auf 100 Haushalte in Heidelberg nur 86 Wohnungen. So kommt das Landesamt abschließend zum Fazit, dass ohne ein nach Größe, Qualität und vor allem Kosten akzeptables Wohnungsangebot in den Städten viele Familien gleichsam zur Abwanderung ins Umland gezwungen werden. Dazu Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner: „Deshalb müssen wir über ein Wohnungsentwicklungsprogramm und die zügige Realisierung unserer Neubaugebiete diese dringend benötigten Wohnungen schaffen.“ (eu)