Kultur
450 Jahre Heidelberger Katechismus
Große Ausstellung zum Jubiläum der Bekenntnisschrift in Heidelberg und Apeldoorn für 2013 geplant
Mit einem großangelegten Ausstellungsprojekt an drei Standorten wollen Heidelberg und das niederländische Apel- doorn im Jahr 2013 das 450. Jubiläum des Heidelberger Katechismus begehen.
Von den Projektpartnern wird großes internationales Interesse an den drei Ausstellungen und Veranstaltungen im Jahr 2013 erwartet, denn der Heidelberger Katechismus ist nach wie vor verbindliche Bekenntnisschrift reformierter Gemeinden und wird von mehr als 20 Millionen Menschen täglich verwendet.
Mit der Unterzeichnung einer entsprechenden Absichtserklärung am 31. März besiegelten die Kooperationspartner – das Kurpfälzische Museum der Stadt Heidelberg, die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, die Johann A Lasco Bibliothek in Emden, das internationale Projekt Refo500 und das Paleis Het Loo in Apeldoorn – das Jubiläums- projekt.
Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner: „Der Heidelberger Katechismus wurde in 40 Sprachen übersetzt und erfreut sich bis heute weltweiter Verbreitung besonders in Ländern calvinistischer Prägung wie den Niederlanden, der Schweiz oder Ungarn. Die Ursprünge dieser bedeutenden theologischen Schrift verdienen daher besondere Aufmerksamkeit. Wir freuen uns gemeinsam mit unseren Partnern dieses besondere Ausstellungsprojekt präsentieren zu können.“
In der A Lasco-Bibliothek in Emden wird im Frühjahr 2011 eine vorbereitende Tagung zum Thema stattfinden. Das kündigte der wissenschaftliche Kurator Prof. Dr. Herman J. Selderhuis in Heidelberg an. Auch die Stiftung Refo500, der Universitäten, Bibliotheken, Medienpartner, Kirchen und Institutionen in den Niederlanden, Belgien, USA und Deutschland angehören, wird das Ausstellungsprojekt unterstützen. Das berichtete Refo500-Projektleiterin Karla Apperloo-Boersma.
Die Ausstellung soll von März bis Oktober 2013 parallel an drei Standorten gezeigt werden: im Schloss Heidelberg, im Kurpfälzischen Museum und im Paleis Het Loo, Apeldoorn. Dabei zeigt jedes Haus einen der drei Themenbereiche unter dem verbindenden Übertitel „450 Jahre Heidelberger Katechismus“.
Schloss
Der Glanz des Hofes der Kurfürsten von der Pfalz, ihre dynas- tische Verflechtung mit bedeutenden europäischen Fürstenhäusern und der starke Wille zur Reformation des Glaubens werden in der Ausstellung im Schloss zentrale Themenbereiche sein. Michael Hörrmann, Geschäftsführer der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg: „Die kurpfälzischen Herrscher zählten zu den führenden europäischen Mächten, die den Calvinismus verbreitet haben. Und im Heidelberger Schloss erlebt man das Spannungsverhältnis zwischen ihrem politischen Machtanspruch, ihren religiösen Ansichten und einem starken Bedürfnis nach Repräsentation.“
Kurpfälzisches Museum
Das Kurpfälzische Museum Heidelberg wird sich hingegen dem theologischen Aspekt widmen und den Heidelberger Katechismus in den Kontext seiner Zeit setzen: das Zeitalter der Krise, des Humanismus und der Wissenschaften.
Paleis Het Loo
In der Partnerausstellung in Apeldoorn werden die Religiosität des Hauses Oranien, die frühere und heutige Bedeutung des Heidelberger Katechismus und seine weltweite Verbreitung im Fokus stehen.
Der Heidelberger Katechismus entstand 1563 im Auftrag Kurfürst Friedrich III. von der Pfalz in Heidelberg und fand nach seiner Anerkennung auf der Dordrechter Synode im Jahr 1619 weltweite Verbreitung. Seitdem hat er das geistliche und politische Leben geprägt und wurde zum Symbol des Aufbruchs und der Veränderung in Europa, Amerika und Asien. Der Heidelberger Katechismus ist nach wie vor verbindliche Bekenntnisschrift reformierter Gemeinden und wird von mehr als 20 Millionen Menschen täglich verwendet. (ssg/eu)