Stadt & Leute

Besuch in Kumamoto

Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner hielt in der japanischen Partnerstadt Vortrag über Heidelberg als Wissenschaftsstandort

Seit 1992 besteht eine Städtepartnerschaft Heidelbergs mit Kumamoto in Japan. Trotz der Entfernung gibt es einen regelmäßigen Austausch auf verschiedenen Ebenen zwischen beiden Städten. Ende März weilte eine Delegation mit Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner an der Spitze in Kumamoto.

Zur Eröffnung des Kirschblütenfests hinterlegt OB Würzner einen Wunsch im Tempel Honmyo-ji.
Zur Eröffnung des Kirschblütenfests hinterlegt OB Würzner einen Wunsch im Tempel Honmyo-ji. „Frieden zwischen den Völkern“ lautet er, gab es doch beim Besuch in Kumamoto große Sorge um den Raketenabschuss in Nordkorea, von dem sich ganz Japan bedroht fühlte. (Foto: Stadt Kumamoto)

In Japan ist dies die Zeit der Kirschblüte, die dort als Symbol von Aufbruch und Vergänglichkeit gefeiert wird. Die Heidelberger, unter ihnen Stadträte, Mediziner, Wirtschaftsvertreter, Sportler und Presse, durften an dem Fest „Hanami“ teilnehmen, mit dem man alljährlich die Frühlingszeit einläutet. Angesichts der überbordenden Blütenpracht kam bei Stadträten und OB der Gedanke auf, ob nicht der Eingang zum neuen Stadtteil Bahnstadt mit einem japanischen Tor und einer Kirschbaumallee geschmückt werden könnte.

Ansonsten bestimmten Sitzungen, Vorträge, Beratungen über gemeinsame Projekte und den Ausbau der Partnerschaft den Besuch in Kumamoto. In einem Vortrag vor dem Stadtrat von Kumamoto lenkte der Oberbürgermeister den Blick auf das neue, innovative Heidelberg. Er warb für die Zusammenarbeit mit dem Wissenschaftsstandort Heidelberg mit seiner Universität, den führenden Forschungsinstituten, dem Technologiepark und den vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 80 Millionen Euro unterstützten Spitzenclustern „Forum Organic Electronics in der Metropolregion Rhein-Neckar“ und „Zellbasierte und Molekulare Medizin“. Heidelberg sei heute nicht mehr nur der weltweit bekannte romantische Ort, sondern habe sich zu einem international herausragenden Zentrum für Wissenschaft und Forschung entwickelt, so der Oberbürgermeister.

Ebenfalls zu dieser Zeit hielten sich fünf Mediziner und Pflegepersonal aus Heidelberger Unikliniken in Kumamoto auf, die sich über die medizinische Versorgung, die Pflege und die Krankenhaustechnik vor Ort informierten. Seit Anfang der 90er Jahre gibt es den medizinischen Austausch zwischen dem Uniklinikum und dem städtischen Krankenhaus in Kumamoto. Organisiert wird dieser von Prof. Dr. Hans-Günther Sonntag, der auch Gemeinderat ist. Im Juni kommen dann die Japaner nach Heidelberg, um sich hier über die medizinische Versorgung an den Kliniken zu informieren. Die Ko-operation mit dem Klinikum der Universität Kumamoto ist soweit gediehen, dass bereits der zweite Arzt aus der Partnerstadt für ein Jahr in Heidelberg in der Chirurgie arbeitet.

Zum siebten Mal besuchte Gerhard Schäfer, Vorsitzender des Sportkreises Heidelberg, Kumamoto. Er besprach mit den japanischen Partnern nächste gemeinsame Aktivitäten im Sport. So gibt es seit 20 Jahren einen Austausch zwischen jugendlichen Sportgruppen, organisiert vom Stadtjugendring. Die Jugendlichen treiben gemeinsam Sport und nehmen an einem abwechslungsreichen Programm teil, das ihnen das jeweilige Gastland näher bringt. Untergebracht sind sie in Familien. Vereinbart wurde, dass zu einem Symposion zu „Sport in verschiedenen Altersstufen“ im Jahr 2010 auch Fachleute aus Kumamoto eingeladen werden. (neu)