Die Stadtwerke-Seite
Mit der Heidelberger Bergbahn zum Tanztee auf der Molkenkur
Tanzen zu Schlagern der Zwanziger und Dreißiger Jahre, bekannten Film-Melodien und Ohrwürmern aus vergangenen aber unvergessenen Zeiten im stilvollen Spiegelsaal des Hotel-Restaurants Molkenkur. Claudia Weitzel von der Künstleragentur ANNY ROSE in Schwetzingen macht es möglich.
Frau Weitzel, seit wann gibt es die Veranstaltung „Tanztee“ auf der Molkenkur?
Weitzel: Der erste Tanztee fand am 3. Dezember 2006 statt. Die Idee dazu entwickelte sich etwa ein halbes Jahr davor.
Wie kamen Sie auf die Idee eine solche Veranstaltung anzubieten?
Weitzel: Ganz einfach, weil ich selbst gerne solch’ eine Veranstaltung besucht hätte, es so etwas hier im Raum Mannheim/ Heidelberg aber nicht gab. Schönes Ambiente, gute Live-Musik, entspannte Atmosphäre und ein wenig Glamour vergangener Zeit. Außerdem finde ich, dass das Angebot an Tanz- und Musikveranstaltungen für Menschen über 40 nicht sehr umfangreich ist.
Welcher geschichtliche Hintergrund steckt dahinter?
Weitzel: Diese Form des Tanztees, so wie wir ihn verstehen und zelebrieren möchten, entstand in einer aufregenden, brodelnden Zeit. Silvester 1918 wurde das totale Tanzverbot, das während des Kriegs galt, offiziell aufgehoben und man kann sich gut vorstellen, was das entfesselte. In den Städten wurde es Mode zum Fünf-Uhr-Tee zu gehen. Tanztee-Veranstaltungen waren in dieser Zeit der Megahit. Besonders die amerikanischen Jazz-Tänze wie Charleston, Foxtrott, Shimmy waren sehr beliebt. Sie entsprachen den gesellschaftlichen Veränderungen der Zeit. Verkörperten Modernität und Exklusivität. Die strengen Grenzen zwischen Mann und Frau wurden aufgehoben. Wer, wenn überhaupt die Führung übernahm, musste sich erst auf der Tanzfläche erweisen. Die Grandhotels, mit ihren Fünf-Uhr-Tanztees waren zu einem neuen sozialen Schauplatz der Stadt geworden, in dem sich Tanzwillige aus allen Gesellschaftskreisen einfanden.
Wer sind denn die Teilnehmer an dieser Veranstaltung?
Weitzel: Zum einen kommen die passionierten Tänzerinnen und Tänzer, die das Tanzen als Sport betreiben und jede Gelegenheit nutzen, ihren Sport auszuüben. Diese Gruppe macht den größten Teil unserer Besucher aus und umfasst eigentlich alle Altersgruppen. Zum anderen kommen sicher auch Liebhaber dieses Musikgenres und Gäste, die die Musik aus ihrer Jugend kennen und sich freuen die alten Lieder und Tonfilmschlager einmal wieder live zu hören. Ich würde mich freuen, wenn mehr Singles den Mut hätten zu kommen. Denn eigentlich ist ein Tanztee eine gute Gelegenheit, nette Menschen kennen zu lernen.
Was zeichnet das Hotelrestaurant Molkenkur als Veranstaltungsort aus?
Weitzel: Das entsprechende Ambiente ist ein tragender Teil unseres Konzepts. Abgesehen von dem atemberaubenden Blick auf Heidelberg und die Rheinebene, war die Molkenkur die erste Wahl für mich, da unsere Veranstaltung ja einen nostalgischen Touch besitzt und der Spiegelsaal durchaus an die Grandhotels, also die klassischen Veranstaltungsorte für Tanztees, erinnert. Außerdem ist er durch seine Größe und seinen Parkettboden ideal geeignet für eine Tanzveranstaltung.
Wie passt die Bergbahn in das Bild? Nutzen die Teilnehmer die Bahn, um zur Veranstaltung zu gelangen?
Weitzel: Die Bergbahn passt sehr gut in das Bild, weil sie einen sehr schönen, passenden Rahmen für unsere Veranstaltung bietet. Da wir mit unserem Musikprogramm sozusagen eine Zeitreise machen, können sich die Gäste schon auf dem Weg zum Veranstaltungsort mit diesem historischen Gefährt in eine andere Zeit und Stimmung versetzen lassen. Ich finde das ist ein schönes zusätzliches Erlebnis, das man auf jeden Fall nutzen sollte. Ob und wie viele Gäste die Bergbahn benutzen, kann ich natürlich nicht genau sagen, aber wir haben das Ende der Veranstaltung extra so gelegt, dass man die letzte Bergbahn erreicht. Und weisen in unserer Programmankündigung explizit darauf in, dass diese Möglichkeit besteht.
Wie läuft ein solcher „Tanztee“ konkret ab?
Weitzel: Ab 14.00 Uhr ist Einlass. Ab 14.30 Uhr Beginn des Programms. In der Regel spielt die „Wilhelm Wolf Tanzkombo“ sechs Sets à sechs Lieder und es wird sofort losgetanzt. Wir sind zwar bemüht, alle Tanzstile weitgehend abzudecken, aber trotzdem ist dies nicht immer ganz einfach, da in den Zwanziger und Dreißiger Jahren Jazz-Tänze wie Charleston oder Foxtrott sehr beliebt waren und es nicht so viele lateinamerikanische Stücke gab. Beim letzten Tanztee hatten wir in der Pause noch eine Showeinlage mit Tänzen und Kostümen aus der Zeit. Wir werden sicher versuchen auch weiterhin hier für eine kleine Überraschung zu sorgen.
Die Termine der nächsten Tanztee-Veranstaltungen finden Sie unter: www.annyrose.de