Stimmen aus dem Gemeinderat
SPD
Reiner Nimis
Brücken statt Parkplätze
20:19:1 – die knappe Gemeinderatsmehrheit zu Gunsten der Erweiterung der Wild-Werke signalisiert, dass im jetzt beginnenden Planungsverfahren noch allerhand Hürden überwunden werden müssen. Ausschlaggebend für das „Nein“ der SPD-Fraktion waren Zweifel an den heutigen Machbarkeitsaussagen der Ökoplana-Gutachter. Wenn schon im Stadtklima-Gutachten von 1995 die besondere klimaökologische Bedeutung des Plangebiets für unsere Stadt und die Stadtteile Pfaffengrund und Kirchheim hervorgehoben wurde, so gilt dies heute um so mehr, als sich inzwischen sowohl in Heidelberg als auch in Eppelheim eine beachtliche Bebauungsverdichtung vollzogen hat. Klar ist auch, dass bei Verwirklichung der Wild-Pläne der Spielraum für eigene Heidelberger Planungen weitgehend eingeschränkt wird. Schon gar nicht zustimmungsfähig ist eine „südliche Umgehungsstraße“ über den Pfaffengrund zur Speyerer Straße.
Nicht zuletzt mangels gegenseitiger ehrlicher und offener Kommunikation sind wir dabei, eine Chance zu besserer Zusammenarbeit über die Autobahn hinweg zu verpassen. Es wäre längst an der Zeit, sich kontinuierlich und umfassend mit Eppelheim über gemeinsam zu lösende Probleme auszutauschen. Stichworte gibt es genug: Entwicklung eines interkommunalen Gewerbe-Managements, Straßenbahn nach Plankstadt – Schwetzingen, Verkehrserschließung Patrick-Henry-Village, Lärmschutz Autobahn A 5, Anbindung S-Bahnhof Pfaffengrund-Wieblingen, Neubau Autobahnbrücke Eppelheimer Straße, gemeinsame Nutzung kommunaler Einrichtungen. Die Gemarkungsgrenze hat Pfaffengrunder und Eppelheimer nie daran gehindert, ganz selbstverständlich „hiwwe un driwwe“ zu arbeiten, zu wohnen, einzukaufen, zur Schule zu gehen, den Arzt aufzusuchen, im Verein zu singen oder zu kegeln, Fußball oder Handball zu spielen. Postamt, Polizei, Kirchengemeinden sind „grenzüberschreitend“ organisiert; Strom, Gas, Wasser, Fernwärme und Abwasser finden ziemlich problemlos den Weg hin und her. Wir sollten Brücken bauen für einen kommunalpolitisch genauso unkomplizierten, vertrauensvollen Umgang miteinander. Schließlich soll zusammen wachsen was zusammen gehört.
SPD-Landtagsfraktion in Heidelberg: Ute Vogt kommt mit den Fraktionskollegen Hans-Georg Junginger, Katrin Altpeter und Rainer Stickelberger am 16. Mai nach Heidelberg. Unter Führung von Anke Schuster werden Modellprojekte der Kinderbetreuung und des Sozialen Wohnungsbaus im Mörgelgewann vorgestellt und Gespräche mit Claudia Jacobs (Caritas) und Peter Bresinski (GGH) geführt. Mehr: www.spd-fraktion-heidelberg.de