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Gesucht: neuer Standort des Reitervereins

Reiterverein Heidelberg soll im Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern Standortfrage klären

Der Reiterverein Heidelberg e. V. hat jüngst eine Bauvoranfrage für die Errichtung seiner neuen Reitsportanlage im Gewann Farrwiesenäcker in Heidelberg Handschuhsheim gestellt. Dieses Vorhaben ist umstritten.

Reitstunden in der Halle des Reitervereins Heidelberg neben dem Zoo: Die Suche nach einem neuen Standort gestaltet sich nicht ganz einfach.
Reitstunden in der Halle des Reitervereins Heidelberg neben dem Zoo: Die Suche nach einem neuen Standort gestaltet sich nicht ganz einfach. (Foto: Rothe)

Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner appelliert an alle Beteiligten, an einer gemeinsamen Lösung zu arbeiten: „Trotz der kontroversen Diskussionen bin ich der Meinung, dass es gelingen kann, eine gemeinsame Lösung zu finden. Um die aktuelle Situation des Reitervereins und die berechtigten Anliegen der Umweltverbände, Gartenbaubetriebe und vieler mehr transparent zu machen und konsensfähige Lösungen zu suchen, habe ich alle Interessensvertretungen und Nutzer des Feldes zu einem Werkstattgespräch eingeladen. Anfang Februar sollte eine offene und konstruktive Erörterung der unterschiedlichen Standortvorschläge stattfinden, um gemeinsam eine Lösung zu erarbeiten, die dem Bezirksbeirat und dem Gemeinderat zur Entscheidung vorgelegt werden kann. Die Stadt kann in so einem Verfahren nur indirekt beteiligt sein, da es sich um das Anliegen eines privaten Vereines handelt. Daher haben wir einen externen Mediator gebeten, die Moderation zu übernehmen.“

Standortfrage noch offen

Was den nun beantragten Standort im Gewann Farrwiesenäcker betrifft, betonte der OB, dass die Standortfrage nach wie vor völlig offen sei. Die beantragte Fläche Farrwiesenäcker liegt in einem „regionalen Grünzug“ und auf schutzbedürftiger Fläche für die Landwirtschaft. Diese darf nach dem bestehenden Regionalplan nicht überbaut werden. Andernfalls ist ein sogenanntes Zielabweichungsverfahren von den Festlegungen des Regionalplanes notwendig. Dem Verfahren müssen sowohl der Bezirksbeirat Handschuhsheim als auch der Gemeinderat zustimmen. „Nur wenn der Gemeinderat grünes Licht für das Zielabweichungsverfahren geben würde, könnte die Stadtverwaltung in einem zweiten Schritt den Bauantrag bearbeiten“, erklärt der Oberbürgermeister.

Für OB Würzner ist es neben der Erhaltung des Handschuhsheimer Feldes als Gartenbau-, Naturschutz- und Naherholungsgebiet erklärtes Ziel der Stadt, auch dem Reiterverein eine Perspektive aufzuzeigen, die es am Standort neben dem Zoo nicht mehr gibt. Die Stadt sei dem Verein bei der Standortsuche selbstverständlich behilflich.

Der Reiterverein Heidelberg ist seit mehreren Jahren darüber informiert, dass die heute von ihm genutzte Fläche aufgrund eines Bedarfs seitens der Universität deutlich reduziert werden würde. Auch der Zoo braucht dringend die an den Verein verpachteten Flächen für den Bau des Afrikahauses. Der Pachtvertrag lief bis November 2009.

Suche seit 2007

Seit 2007 sucht der Reiterverein Heidelberg einen neuen Standort. Der Verein hatte die Stadt gebeten, den jeweiligen Bezirksbeirat über Standorte, die vom Verein in Betracht gezogen wurden, zu informieren. Auch zukünftig werden alle Entwicklungen bezüglich der Verlagerung des Vereins immer im zuständigen Bezirksbeirat behandelt. Die in den letzten Monaten auf eine gemeinsame Lösung mit dem Heidelberger Reiterverein und dem Reit- und Fahrverein Heidelberg-Handschuhsheim am Standort Hellebächel zielenden Pläne ließen sich nicht umsetzen, da die dort benötigten Flächen nicht alle der Stadt gehören und einige Grundstücksbesitzer kein Interesse an einem Verkauf oder Tausch hatten. (rie)