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Die Regionale Leit- und Meldestelle als zentraler Service für die Bürger

Für ein pulsierendes Gehirn ist es hier sehr ruhig. Doch der erste Eindruck täuscht: Gewaltige Datenmengen strömen durch das Verbundleitsystem der Regionalen Leit- und Meldestelle. Ihre „Nervenbahnen“ durchziehen ganz Heidelberg und seine Umgebung. Ob Fernwärme, Strom, Wasser oder Gas – die Leitstelle der Stadtwerke Heidelberg Netze sorgt Tag und Nacht für eine reibungslose Versorgung der Bürger.

Jens Baumann (hinten) und Markus Zenker werten Daten zum Stromnetz aus. (Foto: SWH)
Jens Baumann (hinten) und Markus Zenker werten Daten zum Stromnetz aus. (Foto: SWH)

Von Hoch- auf Mittelspannung

Einer der Mitarbeiter ist der Leittechniker Markus Zenker, der heute das Heidelberger Stromnetz im Auge hat: Seinen Ar-beitsplatz beherrschen sieben Monitore, in bunten Bildern flimmert das aktuelle Geschehen über die Bildschirme. Die Leitstelle kontrolliert die Netze im Mittel- und Höchstspannungsbereich – Markus Zenker kann die Versorgungsanlagen und Netzzustände im Computer aufrufen. Stabilität im Netz lautet das oberste Gebot: Weicht ein Spannungswert von der Norm ab, korrigiert Zenker diesen Fehler per Mausklick. Bei Störungen, zum Beispiel bei Kurzschlüssen oder Kabelbeschädigungen, ruft er bei den Kollegen an, die für die Betriebsführung zuständig sind. Deren Meister und Monteure gehen vor Ort; Zenker koordiniert die Fehlersuche und grenzt sie durch Suchschaltungen vom Leitrechner aus ein.

Hohe Versorgungssicherheit

Schwankungen im Mittelspannungsnetz sind alltäglich – und der Stromkunde merkt davon nichts. Werden sie schnell ausgeglichen, beugt das größere Störungen vor. Dieses „Nachjustieren“ ist einer der wesentlichen Hebel, um eine hohe Netzsicherheit zu gewährleisten. „Durchschnittlich war jeder Stromkunde im Jahr 2009 in Heidelberg nur 4,5 Minuten ohne Strom“, berichtet Jens Baumann, der Gruppenleiter der Leitstelle. „Bundesweit liegt der Wert bei 14,6 Minuten.“ Die durchschnittliche Ausfallzeit sei natürlich ein statistischer Wert: Einige Bürger waren mehrere Stunden ohne Strom, dafür hatten Tausende von anderen Kunden überhaupt keine Probleme. Dass die Stadtwerke Heidelberg Netze ein so hohes Niveau der Versorgung sichern, liegt auch an der Fernüberwachung durch die regionale Leit- und Meldestelle – und ihr zügiges Eingreifen aus der Ferne.

In 30 Minuten vor Ort

Die letzte Stufe der Stromversorgungsnetze, das Niederspannungsnetz, versorgt die Haushalte direkt. Das Netz ist hochkomplex und in der Leitstelle nicht mehr abbildbar. Ereignet sich dort ein Stromausfall, können die Mitarbeiter nur handeln, wenn betroffene Bürger anrufen. „Innerhalb von 30 Minuten oder schneller sind wir vor Ort“, sagt Jens Baumann. Wird beispielsweise ein Stromkabel bei Bauarbeiten beschädigt und gehen in den betroffenen Haushalten die Lichter aus, tritt umgehend der Entstördienst auf den Plan; parallel werden die Bürgerinnen und Bürger über das Radio informiert. Mit dem schlagkräftigen und hochqualifizierten Team in der Leitstelle und einer täglich 24-stündigen Erreichbarkeit haben die Stadtwerke Heidelberg Netze  einen zentralen Service aufgebaut, der in anderen Städten nicht selbstverständlich ist.

Flexibles Heizwerk 4

Eine Tür weiter sitzt der Leittechniker Olaf Riedel, ebenfalls vor vielen Monitoren. Er passt auf, ob bei der Versorgung mit Wasser, Gas und Fernwärme alles gut klappt. Stichwort Fernwärme: Sie kommt vom Großkraftwerk in Mannheim über Leitungen der MVV Energie AG. „Wenn der Druck nachlässt und weniger Wärme Heidelberg erreicht, werde ich aktiv“, erklärt Riedel. Dann fährt er mit ein paar Mausklicks das „Heizwerk 4“ hoch, das die Stadt zusätzlich mit Wärme versorgt. Dieses Heizwerk wird mit Öl und Gas gefeuert, es lässt sich daher sehr flexibel einsetzen. Fällt das Großkraftwerk in Mannheim einmal aus – was schon gelegentlich vorkam – können die Stadtwerke Heidelberg mit ihren vier eigenen Heizwerken das komplette Fernwärme-Netz in Heidelberg versorgen – über die Regionale Leit- und Meldestelle komplett „fernbedienbar“.

Nebenbei wirft Riedel immer wieder einen Blick auf einen anderen Monitor: Er zeigt Bilder, die Videokameras von unterschiedlichen Wasserwerken aufzeichnen. „Wasser ist ein kostbares Gut“, sagt Riedel. Betritt jemand unerlaubt eine solche Anlage, wird ein Alarm ausgelöst. Dann schickt die Leitstelle die Polizei und den dafür zuständigen Rufbereitschaftsdienst zu dem Wasserwerk. Neben den Wasserwerken überwacht er außerdem die Behälterstände, Pumpstationen und Brunnen. Plötzlich klingelt das Telefon – und mit der Ruhe ist es vorbei. Riedel hört aufmerksam zu und entscheidet: „Da müssen wir jemanden schicken“. Denn ein besorgter Bürger hat Gasgeruch gemeldet … „Sie müssen vor Ort bleiben“, sagt Riedel ins Telefon, „das dauert 20 Minuten“. Bis dahin gilt: Lüften, nicht rauchen, keine Handys. Alltag in der Regionalen Melde- und Leitstelle, die rund um die Uhr für die Heidelberger Bürger da ist.

Die Regionale Leit- und Meldestelle ist täglich 24 Stunden erreichbar und die direkte Anlaufstelle bei den Stadtwerken Heidelberg für alle Bürgerinnen und Bürger, wenn es zu Störungen bei der Versorgung mit Energie und Wasser kommt. Die Schaltzentrale überwacht und steuert sie rund um die Uhr Versorgungsanlagen und Leitungsnetze.

Kontakt bei Störungen
Stadtwerke Heidelberg, Regionale Leit- und Meldestelle

Strom: 06221 513-2090
Erdgas: 06221 513-2030
Fernwärme: 06221 513-2060
Wasser: 06221 513-2060