Verkehr

Neuer Schwung fürs Rad

Weiterer Ausbau des Radwegenetzes – Auszeichnung „Fahrradfreundliche Kommune“ beantragt

Mit einem Anteil von 25 Prozent Radverkehr, innerorts sogar von 30 Prozent, belegt Heidelberg bundesweit einen der vorderen Plätze bei der Fahrradnutzung, übertroffen nur von Städten im Flachland, wie Oldenburg oder Münster.

Neue Radwege, neue Brücken und die Schließung von Lücken im Netz machen Radfahren in Heidelberg künftig noch attraktiver
Neue Radwege, neue Brücken und die Schließung von Lücken im Netz: Viel hat sich die Stadt Heidelberg vorgenommen, um das Radfahren in Heidelberg künftig noch attraktiver zu machen. (Plan: Amt für Verkehrsmanagement, Bearbeitung: Peh & Schefcik)

Heidelberg hat in der Vergangenheit die Radverkehrsinfrastruktur deutlich ausgebaut; in den vergangenen fünf Jahren wurden rund zehn Millionen Euro investiert. Unter anderem wurde ein Radweg entlang der Neuenheimer und Ziegelhäuser Landstraße angelegt. Der Radweg Gneisenaustraße – ein wichtiges Teilstück der Radroute vom Hauptbahnhof nach Wieblingen – wurde verbreitert, so dass er jetzt in beide Richtungen komfortabel nutzbar ist. Auf mehreren Straßen wurden Radfahr- oder Schutzstreifen markiert.

Heidelberg gehört zu den Gründungsmitgliedern der 2010 in Stuttgart ins Leben gerufenen Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundlicher Kommunen in Baden-Württemberg (AGFK-BW). „So ist es nur konsequent, das die Stadt Heidelberg jetzt auch offiziell beim baden-württembergischen Ministerium für Verkehr und Infrastruktur beantragt hat, als ‚Fahrradfreundliche Kommune’ ausgezeichnet zu werden“, betont der Erste Bürgermeister und Baudezernent Bernd Stadel.

120 Kilometer Radwegenetz

Das Heidelberger Radwegenetz umfasst derzeit rund 120 Kilometer. In den kommenden Jahren wird das Radverkehrsnetz noch dichter und sicherer werden. Weit über zehn Millionen Euro sollen dafür mittelfristig aufgebracht werden – wobei die ab 2013 vorgesehenen Maßnahmen und Mittel von der Bewilligung durch den Gemeinderat und teilweise von Fördermitteln des Landes abhängen.

Bahntrassen werden Radwege

Im Mittelpunkt der Planungen steht derzeit die Anbindung der Bahnstadt an die Nachbarstadtteile. Brücken über die Speyerer Straße, die Bahn und den Neckar sollen die Verbindung nach Bergheim und in die Weststadt, ins Neuenheimer Feld und in die südlichen Stadtteile herstellen. Die ehemaligen Güterbahntrassen werden asphaltiert und bieten komfortable, praktisch steigungsfreie Schnellverbindungen in die anderen Stadtteile.

Noch in diesem Jahr ist vorgesehen, auf der Rohrbacher Straße zwischen Hans-Böckler-Straße und Steigerweg sowie auf der Umgehungsstraße Ziegelhausen einen Schutzstreifen zu markieren. Im kommenden Jahr steht unter anderem die Mannheimer Straße auf dem Programm, mit fast 1,3 Millionen Euro eine der ganz großen Maßnahmen. In der Altstadt ist vorgesehen, die Anbindung des Karlstorbahnhofs von Westen deutlich zu verbessern.

Mehr Abstellplätze am Bahnhof

Für Fahrradabstellanlagen stehen jährlich 50.000 Euro bereit. Unter anderem sollen im Laufe des Jahres 2012 die Kapazitäten am Hauptbahnhof ausgebaut werden. Die zusätzlichen Plätze entstehen auf der Bahnhofsnordseite.   (rie)