Kultur und Freizeit

Ein grandioses Barock-Erlebnis

Deutsche Erstaufführung von „Bajazet“ beim Festival „Winter in Schwetzingen“

Zum fünften Jubiläum des Barockfestivals „Winter in Schwetzingen“ erlebt Antonio Vivaldis Oper „Bajazet“ am 12. Dezember seine erste szenische Wiederaufführung seit 1735.

Glanzvolle Kulisse für das Barock-Festival des Heidelberger Theaters: Das Rokokotheater des Schwetzinger Schlosses.
Glanzvolle Kulisse für das Barock-Festival des Heidelberger Theaters: Das Rokokotheater des Schwetzinger Schlosses. (Foto: Theater der Stadt Heidelberg)

Dass Antonio Vivaldi ein begnadeter Opernkomponist war, präsentiert das Festival „Winter in Schwetzingen“ in diesem Jahr erneut: Mit „Bajazet“ kreierte das venezianische Musikgenie für den Karneval in Verona ein Pasticcio in drei Akten. Antonio Vivaldi bestückte ein spannendes Libretto nicht nur mit Arien aus seinen Opern wie „Giustino“, „Semiramide“ und „Farnace“, sondern auch mit den besten Nummern seiner neapolitanischen Konkurrenten Hasse, Gasparini, Borschi und Giancomelli. Die Rezitative komponierte er durchgehend selbst, sodass ein geschlossenes Werk entstand.

Hitparade der Barock-Arien

Das Libretto stammt von Augostino Piovene und wurde bereits vielfach vertont, auch unter dem Titel „Tamerlano“ wie bei Georg Friedrich Händel. Es erzählt die Geschichte des grausamen Tatarenherrschers Tamerlan, der den türkischen Sultan Bajazet unterworfen und sich in dessen Tochter Asteria verliebt hat. Doch Asteria hat bereits einen Liebhaber und versucht, Tamerlan zu ermorden. Der Tyrann will sie dafür hart bestrafen. Erst durch den Selbstmord des gedemütigten Bajazet kommt Tamerlan zur Vernunft und verzichtet schließlich auf Asteria. Antonio Vivaldi machte aus dem Libretto eine Hitparade der beliebtesten Arien seiner Zeit – ein grandioses Barock-Erlebnis.

Das Bajazet-Team

Regie führt der 2009 mit dem Körber-Studiopreis ausgezeichnete Daniel Pfluger. Das Bühnenbild hat sich Flurin Madsen ausgedacht und Janine Werthmann kleidet die Darsteller ein. Barockspezialist Michael Form dirigiert wieder das Philharmonische Orchester Heidelberg. Olivia Centurioni hat die Musiker zuvor in historischer Aufführungspraxis geschult. (vh)

Eintrittskarten

Karten für die Premiere am 12. Dezember oder eine spätere Vorstellung sind erhältlich an den Theaterkassen oder im Internet unter www.theaterheidelberg.de.