Stimmen aus dem Gemeinderat

CDU

Ernst Gund

Europäische Kulturhauptstadt Rhein-Neckar 2020

Ernst Gund

Im Jahr 2010 ist Essen und die gesamte Ruhr-Region mit 53 Städten Kulturhauptstadt Europas, kurz „RUHR 2010“. Essen hatte sich formal beworben – so sehen es die EU-Richtlinien vor – aber auch Bochum, Dortmund, Duisburg, Gelsenkirchen, ja sogar Holzwickede im Landkreis Unna, wo die Emscher entspringt, darf sich Kulturhauptstadt RUHR 2010 nennen und sich zugehörig fühlen. Wie das funktioniert, wollten 40 Stadträte und Verwaltungsfachleute aus Mannheim, Heidelberg und Ludwigshafen unter Leitung von OB Dr. Peter Kurz am 15./16. November kennenlernen. Der erste Tag war für die Metropole Essen reserviert. Prof. Oliver Scheytt, zusammen mit dem Journalisten Fritz Pleitgen Geschäftsführer der RUHR 2010, konnte Erfahrungen mit der Einbindung der gesamten Region sammeln. Ein Vortrag der Architektin Katja Aßmann zu „Stadtentwicklung/Architektur“ zeigte die Möglichkeiten und Entwicklungen auf, die Essen und die ganze Ruhr durch die Bewerbung zur Kulturhauptstadt gewonnen haben.

Für mich als Heidelberger war wichtig zu erfahren, wie andere Städte darüber denken. Eine Gruppe fuhr zum Kulturhauptstadtbüro Gelsenkirchen, die andere zum Dortmunder U. Ich schloss mich der Dortmunder Gruppe an und lernte eine großartige Stadtentwicklung kennen. „Kultur durch Wandel – Wandel durch Kultur“ lautete das Motto, unter dem Dortmund, einst ein Agrarstädtchen von 6.000 Einwohnern, dann die Kohle-, Stahl- und Bierstadt mit 600.000 Einwohnern, heute eine saubere quicklebendige Kulturmetropole. Äußeres Symbol des Wandels ist das Riesen-U, einst Markenzeichen der Unions-Brauerei, der größten Europas, die ihre Braukessel aus Platzmangel in sieben Stockwerken übereinander stapelte. Heute ist das Dortmunder U ein Zentrum für Kunst und Kreativität. Im Erdgeschoss befindet sich das ecce – european centre for creative economy, daneben das RWE Forum, ein Kino und das Café Ruby. Im 1. Stock ist die Fachhochschule Dortmund, im 2. die Technische Universität untergebracht. Im 3. folgt der MedienKunstVerein, im 4. und 5. das Museum Ostwall, das hier eine neue Heimat fand. Im 6. Stock, dem Oberlichtsaal, ist Raum für Wechselausstellungen, im 7. bietet eine Besucherterrasse mit dem Restaurant VIEW eine großartige Aussicht über RUHR-Ost. Der Wandel in Dortmund ist gelungen, das U steht heute für Urbanität. Das sollte uns Ansporn sein, weiterhin die Bewerbung Mannheims zur Kulturhauptstadt 2020 zu unterstützen und uns aktiv in die Vorbereitung und Durchführung einzubringen. Die CDU Heidelberg steht dazu