Verkehr

OEG-Strecke wird zweigleisig

Heidelberg finanziert Ausbau der Strecke zwischen Weinheim und Schriesheim mit

Vor der atemberaubenden Kulisse des Rheintals unterzeichneten am 1. Oktober die Oberbürgermeister von Heidelberg und Mannheim, Dr. Eckart Würzner und Dr. Peter Kurz, Landrat Dr. Jürgen Schütz, der Vorstand der MVV OEG AG, Prof. Dr. Ulrich Tödtmann und Martin in der Beek, Technischer Geschäftsführer der RNV GmbH im Burggasthof Strahlenburg die Finanzierungsvereinbarung zum zweigleisigen Ausbau der OEG-Strecke zwischen Weinheim und Schriesheim.

Zu einer „wesentlichen Verbesserung der Fahrtzeit“, vor allem für die Weinheimer, werde es kommen, so Dr. Schütz. Nicht nur wird die Taktung zwischen Weinheim und Schriesheim sich erhöhen, auch sollen Pünktlichkeit und Sicherheit verbessert werden, indem zum Beispiel Haltestellen barrierefrei ausgebaut werden, Bahnübergänge mit Halbschranken ausgestattet werden und nicht gesicherte Bahnübergänge geschlossen oder zusammengelegt werden.

Mit „einer Abstimmung mit den Füßen“ begründete Dr. Tödtmann das 60-Millionen-Projekt: Transportierte die OEG 1991 noch zehn Millionen Fahrgäste, so waren es im vergangenen Jahr bereits doppelt so viele. „Die Menschen sind heute wesentlich mobiler“, fasste Dr. Würzner zusammen. Selbstverständlich findet ein Projekt dieser Größenordnung auch unweigerlich seine Gegner – so protestierten die Lützelsachsener zum Beispiel gegen die Aufgabe ihrer B3-Unterführung, die im Zuge des OEG-Ausbaus eigentlich zugeschüttet werden sollte, wie Dr. Peter Braue, Projektleiter beim RNV, einräumte.

Ebenfalls anfangs nicht unumstritten zwischen den Gemeinden war die Finanzierung des Projekts. Man einigte sich schließlich, dass neben dem Bärenanteil von 40 Millionen Euro, die der Bund übernimmt, der Rhein-Neckar-Kreis mit 6,2, die Stadt Heidelberg mit 5,3, Weinheim mit 3,03, Schriesheim mit 1,55 und Hirschberg mit 1,3 Millionen Euro beteiligt werden. Von der Stadt Dossenheim kommen 276.000 Euro. „Ohne die Finanzierung von der kommunalen Seite hätte der Bund kein Geld in die Hand genommen“, fasst Dr. Schütz zusammen und verleiht gleichzeitig seiner Hoffnung Ausdruck, dass Letzterer seinen Verpflichtungen nachkommt.

Ab dem Herbst 2009 will man schließlich mit den Bauarbeiten beginnen; ab 2012 sollen, mit Ausnahme der Ortsdurchfahrt von Großsachsen, die ersten Züge über die zweigleisige Strecke rollen. (wei)