Stimmen aus dem Gemeinderat

SPD

Irmtraud Spinnler

Wir halten nur an der Haltstelle

Irmtraud Spinnler

warb vor einigen Jahren der Mannheimer Verkehrsbetrieb MVV, und hat damit konsequent zur Zufriedenheit der Kunden die Fahrgeschwindigkeit erhöht.

Jede Straßenbahn und jeder Bus, der in eine Kreuzung einfährt, transportiert durchschnittlich so viele Menschen wie 30 oder mehr Autos. Klar, dass man diesem Verkehrsmittel Vorrang gewähren sollte, zumal Busse und Bahnen ja bereits an jeder Haltestelle anhalten müssen. Doch in Heidelberg ist man von der Umsetzung eines auch aus betrieblichen Gründen sinnvollen Beschleunigungsprogramms für Busse und Bahnen noch weit entfernt. Die Folge: Verspätungen, verpasste Anschlüsse, lange Wartezeiten, genervte Fahrgäste (die sich dann auch schnell wieder vom ÖPNV abwenden), gestresste Fahrerinnen und Fahrer, und nicht zuletzt hohe zusätzliche Kosten durch Stand- statt Fahrzeiten.

Dabei sind eigentlich die Schwachstellen schon längst bekannt, ebenso die notwendigen Gegenmaßnahmen. Doch besser, das heißt schneller und dadurch pünktlicher, ist es noch nicht geworden:

Bereits am Bismarckplatz werden Bahnen und Busse von veralteten beziehungsweise ungünstig eingestellten Ampeln angehalten, kommen nicht nach Fahrplan von der Haltestelle (auch mangels weiteren Umsetzgleises) und sammeln schon von da ab Verspätungen ein.

Selbst an Ampeln, wo eine Beschleunigung für die Straßenbahn keinerlei Nachteile für andere Verkehrsteilnehmer brächte, werden die Bahnen angehalten, wie zum Beispiel in der Berliner Straße an den Kreuzungen: Zeppelinstraße, Schubertstraße, Furtwänglerstraße. Und selbst dort, wo die herannahende Straßenbahn sich anmelden kann, müssen die Bahnen meist zunächst kräftig abbremsen, um dann unmittelbar darauf wieder bei Grün zu beschleunigen (zum Beispiel in der Karl-Metz-Straße, Ecke Alte Eppelheimer Straße (von Nord)) Das kostet unnötig Energie, Verschleiß, Zeit und Fahrkomfort.

Die SPD-Fraktion fordert deshalb eine „Beschleunigung des Beschleunigungsprogramms“ für den ÖPNV: Die Umsetzung soll nicht erst in vier, sondern in zwei Jahren abgeschlossen sein. Das muss sich auch im Haushalt der Stadt Heidelberg abbilden. Zum Wohle der Fahrgäste, des Fahrpersonals und des Verkehrsunternehmens. Wir freuen uns über Ihre persönlichen Erfahrungen und Anregungen zu diesem Thema!