Stadt & Leute
Kommt der „Mittelmarkt“?
OB Würzner diskutierte über das geplante Drei-Märkte-Konzept Boxberg-Emmertsgrund
Etwa 50 Beschwerdeführer gegen das geplante Drei-Märkte-Konzept Boxberg-Emmertsgrund waren der Einladung von Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner gefolgt. Sie ließen am 20. November im Evangelischen Gemeindezentrum Boxberg keinen Zweifel an ihrer ablehnenden Haltung.
Die Fakten: Nur 15 Prozent der Menschen auf dem Boxberg und Emmertsgrund kaufen die Waren des täglichen Bedarfs im Stadtteil selbst. Um eine angemessene Versorgung der Menschen auf dem Berg zu erreichen, hat die Stadt ein Drei-Märkte-Konzept entwickelt. Es sieht neben den bestehenden Märkten – einer im Forum, einer im Iduna-Center – einen Supermarkt zwischen den Stadtteilen vor. Die Firma Rewe, die bereits den neuen Forumsmarkt im Emmertsgrund beliefert, hat Interesse, den so genannten Mittelmarkt zu betreiben.
Die Gefühle: Großes Misstrauen gegenüber dem geplanten Rewe-Markt, der die Existenz der beiden kleinen Märkte zu vernichten drohe. Große Bedenken gegen den Standort des Mittelmarktes, der unökologisch und fußläufig gar nicht zu erreichen sei. Große Furcht vor einer „katastrophalen Zunahme des Autoverkehrs“, den der Rewe-Markt hervorrufen werde.
OB Würzner machte deutlich, die Einzelhandelsversorgung müsse normalerweise dem Spiel des freien Marktes überlassen werden: „Wir würden gar nichts machen, wenn die Strukturen gut sind. Aber hier haben wir eine massive Unterversorgung, die unser Gegensteuern verlangt.“ Es sei oberstes Ziel der Stadt, attraktive Stadtteile für die Bewohner/innen zu gestalten und eine dezentrale Versorgung zu gewährleisten.
„Wir behandeln jeden Stadtteil gleich“, betonte der OB gegenüber Kritikern, die argwöhnten, die Neuenheimer Bürger würden bevorzugt. Er sagte zu, dem Gemeinderat ausführlich von den vorgebrachten Beschwerden und Argumenten zu berichten. Im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens gebe es noch ausreichend Zeit, die vielen Fragen zu klären. (hei)