Stadt & Leute
Heidelberg senkt die Müllgebühren
... und verbessert sein Serviceangebot im Abfallbereich – Restmüllgebühr sinkt ab 1. Januar 2008 um durchschnittlich zehn Prozent.
Frohe Botschaft für Heidelbergs Bürgerinnen und Bürger: Zum 1. Januar 2008 sinken die Abfallgebühren um durchschnittlich zehn Prozent. Gleichzeitig wird das Serviceangebot im Abfallbereich noch einmal deutlich verbessert.
Der Gemeinderat hat einer entsprechenden Änderung der Abfallwirtschafts- und Abfallgebührensatzung am 15. November zugestimmt. Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner: „Wir freuen uns, dass unser konsequenter Einsatz für Optimierung im Bereich der Abfallwirtschaft Früchte trägt und wir durch die Senkung des Preises für die Müllverbrennung in Mannheim schon im nächsten Jahr die Geldbeutel der Heidelberger Bürgerinnen und Bürger entlasten können.“
Fakt ist: Die Heidelberger Abfallgebühren für den Vier-Personen-Haushalt in Höhe von 107 bis 130 Euro (ohne Biotonne) beziehungsweise 131 bis 178 Euro (inklusive Biotonne) liegen im beziehungsweise unter dem Landesdurchschnitt. Laut Abfallbilanz Baden-Württemberg 2006 liegt dieser bei 166,65 Euro.
Das städtische Amt für Abfallwirtschaft und Stadtreinigung hat es geschafft, die Gebühren stabil zu halten und erbringt dennoch ein vergleichsweise umfassendes abfallwirtschaftliches Leistungsangebot. Hierzu zählen die Wahl zwischen verschiedenen Abholrhythmen, das Angebot von Teil-, Voll- und Komfortservice, die kostenlose Sperrmüllabfuhr zweimal jährlich, die Abgabe von Wertstoffen auf sechs Recyclinghöfen, die dezen- trale Schadstoffsammlung, die Abgabe von Altglas an Glas-Depotcontainern und vieles mehr. Dieses Angebot wird nun noch einmal deutlich verbessert – und gleichzeitig die Gebühren gesenkt! Die Änderungen im Einzelnen:
• 14-tägliche Entsorgung der grundstücksbezogenen Papiertonne
Wegen des guten Betriebsergebnisses und durch Tourenoptimierung kann das Papier künftig 14-täglich abgeholt werden (statt bisher vierwöchentlich). Mit der Änderung des Abholturnus kommt die Stadt Heidelberg vielen Wünschen aus der Bevölkerung nach. Auch der Gemeinderat hatte darum gebeten, eine Verkürzung des Abholintervalls zu prüfen. Die 14-tägliche Abholung wird im Teilservice weiterhin gebührenfrei angeboten.
Den kürzeren Entsorgungsrhythmus werden viele wohl dazu nutzen, eine kleinere Papiertonne zu beantragen. Die Anträge werden schnellstmöglich bearbeitet, doch kann die Umstellung länger dauern. Den Bürgerinnen und Bürgern entstehen hierdurch jedoch keine Nachteile.
Durch die Umstellung auf die grundstücksbezogene Papiersammlung und die Eigenvermarktung der Papiermengen durch die Stadt selbst konnte eine wirtschaftliche Verbesserung von nahezu einer Million Euro pro Jahr erzielt werden.
•Neue 60-Liter-Restmülltonne im Bedarfssystem
Speziell für kleine Haushalte ist vorgesehen, bei den Bedarfstonnen zusätzlich eine 60-Liter-Restmülltonne anzubieten. Dadurch werden Tonnen öfter geleert und den hygienischen Anforderungen wird besser Rechnung getragen. Die Grundgebühr ist die gleiche wie bei der 120-Liter-Restmülltonne, die Leistungsgebühr ist jedoch nur halb so hoch.
•Anpassung der Gebühren für den Vollservice
Die Gebühren für Vollservice bei Restmüll, Bioabfall und Papier werden vereinheitlicht. Bisher gibt es für Restmüll, Bio-abfall, Papier und gelbe Tonne im Vollservice für gleiche Tonnengrößen unterschiedliche Gebühren. Eine Abweichung bleibt allerdings beim Vollservice für die gelbe Tonne bestehen. Hier wird das Entgelt für den Vollservice kostendeckend erhoben, da diese Kosten nicht über den Vertrag mit der Dualen System Deutschland GmbH (DSD) abgedeckt sind.
•Gebührenreduzierung
Die Restmüllgebühr sinkt ab 1. Januar 2008 um durchschnittlich zehn Prozent. Zu verdanken ist das dem sehr guten Betriebsergebnis. Mit der Reduzierung soll eine stärkere Annäherung der Gebührenstruktur an die tatsächliche Kostensituation erreicht werden, ohne den Anreiz zur Wertstofftrennung zu gefährden. Aus diesem Grund wird die Grundgebühr nicht verändert, dagegen die Leistungsgebühr stärker gesenkt. Im Durchschnitt bedeutet dies eine Gebührensenkung von zehn Prozent. Möglich wurde dies durch die Preisreduzierung für die Müllverbrennung in Mannheim, durch Kosten- und Betriebsoptimierungen und durch den wirtschaftlichen Erfolg bei der Papiersammlung und -vermarktung.
• Reduzierte Bioabfallgebühr ab 2009
Die Bioabfallmengen sind in den letzten Jahren zurückgegangen. Um einen Anreiz zur besseren Abfalltrennung zu schaffen, wird die Stadt Heidelberg ab 2009 nach und nach die 80-Liter-Bioabfalltonne durch eine 120-Liter-Tonne ersetzen. Die Gebühr bleibt aber gleich. Damit wird ein zusätzliches Abfallvolumen von 40 Litern wöchentlich ohne Mehrkosten zur Verfügung gestellt. Gleichzeitig ist vorgesehen, die Bioabfallgebühr um 16 Prozent zu reduzieren. Beim 120-Liter-Behälter verringern sich die Gebühren um rund 34 Prozent. Die Stadt erwartet eine deutliche Erhöhung der Bioabfallmenge.