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Ernst Gund

Schulen in Heidelberg – Lob und Tadel

Ernst Gund

Auch diesmal überwiegt das Lob bei weitem. Unsere Schulen in Heidelberg sind Spitze, mit dem höchsten Übergang an die Gymnasien in ganz Baden-Württemberg, direkt in die Excellenz-Universität, die beste in Deutschland, und unter den 50 besten der Welt. Fangen wir mit den Grundschulen an: immer mehr überlegen die Möglichkeit des Übergangs in den Ganztagsschulbetrieb, in Abstimmung mit den jeweiligen Elternbeiräten. Die IGH-Primarstufe hat es jetzt geschafft und nimmt 2008 die Umstellung vor. In der Fröbelschule in Wieblingen ist man ebenfalls gut vorangekommen. Nach dem Übergang der Hauptschüler in den Pfaffengrund ist nun im schönen alten Schulgebäude genügend Raum für Ganztagesaktivitäten. Dazu sind einige Umbauten notwendig. Als erstes wünscht sich Rektorin Grauer den Umbau der Pausenhalle zur Mensa. Jetzt müssen circa 100 Schülerinnen und Schüler in drei Schichten ihr Essen in einem Vorraum der Turnhalle einnehmen. Zum Vergleich sei auf den gediegenen Mittagstisch in den beiden Wieblinger Privatschulen hingewiesen, auf die Waldorf-Schule und die Thadden-Grundschule. Die Fröbelschule, unsere städtische Grundschule im Stadtteil Wieblingen, hat nur noch drei Eingangsklassen. Wir werden uns daher etwas einfallen lassen müssen. „Videant consules, ne detrimenti capiat schola“ hatte man im römischen Senat gesagt – „mögen die Konsuln Sorge tragen, dass die Schulen keinen Schaden erleidet“.

Es wird ja auch was getan, wo wir zuständig sind. Zum Beispiel die Aktion „Zu Fuß zur Schule“ im ganzen Monat Oktober, organisiert vom AK „Ich laufe gern – clever unterwegs in Heidelberg“. Es nahmen 14 Grundschulen teil, den ersten Preis mit Auszeichnung auf dem Universitätsplatz erhielt die Heiligenbergschule aus Handschuhsheim. Ein Lob der neuen Rektorin Aakerlund und ihrem aktiven Kollegium. Neben vielen anderen zählen zum AK „clever unterwegs“ das Gesundheitsamt, die Kinderbeauftragten, die Polizeidirektion, das Kinder- und Jugendamt, die Pädagogische Hochschule und das Verkehrsreferat sowie ADFC und Fuß e. V.. Wenn man liest, dass 40 Prozent des innerstädtischen Verkehrs in Kirchheim in Schülertransporten durch Eltern besteht, müssten solche Aktionen noch mehr Beachtung finden. Daher schlägt der AK eine weitere Aktivität an Gymnasien vor: „Mobilität mit Fahrrad und öffentlichen Verkehrsmitteln“. Als Pilotschulen konnten das St. Raphael- und Bunsen-Gymnasium, beide in Neuenheim gewonnen werden. Wir wünschen auch dieser Aktion viel Erfolg und viele Nachahmer.

Wo bleibt der Tadel? Bei den 23. Heidelberger Schülertheatertagen vom 10. bis 16. November nahm keine Heidelberger Schule mit der löblichen Ausnahme der Geschwister-Scholl-Grund- und Hauptschule teil, die das sozialkritische Stück „Asphalt Tribe“ aufführte. Ein großes Lob der Kirchheimer Schule, ihrer Rektorin, dem Kollegium und den Schülerinnen und Schülern. Die Theatertage wurden gerettet, wie häufig in Heidelberg, von privaten Gruppen: die Heidelberger Theaterwürmer, die Theaterküche, der Kinderclub, das Rieder Kindertheater und Gruppen aus Tuttlingen (mit Woyzeck), Mannheim und Neckargemünd. Danke unseren Gästen. Und warum nehmen Heidelberger Schulen nicht teil? Ich erinnere an die Theater- und Spielberatung Baden-Württemberg in der Rohrbacher Straße 50, Telefon: 06221 27857.