Stadt & Leute

Den Alchemisten auf der Spur

„Museum am Ginkgo“ eingeweiht – Bosch-Erweiterungsbau startet mit Sonderausstellung

Heidelberg ist um eine attraktive Museumsstätte reicher: Das Carl Bosch Museum eröffnete am vergangenen Donnerstag seinen Erweiterungsbau, das Museum am Ginkgo. An der Eröffnungsfeier nahmen der baden-württembergische Wissenschaftsminister Prof. Dr. Peter Frankenberg und Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner teil.

Die Dachkonstruktion aus Glas und vorgegrüntem Kupfer soll an die Sternwarte von Carl Bosch erinnern. (Foto: Rothe)
Die Dachkonstruktion aus Glas und vorgegrüntem Kupfer soll an die Sternwarte von Carl Bosch erinnern. (Foto: Rothe)

Der architektonisch eindrucksvolle Neubau verdankt seinen Namen zwei benachbarten, 80 Jahre alten Ginkgobäumen. In dem von den Heidelberger Architekten Wiebke und Bernd Nowoczyn entworfenen Haus finden zukünftig Sonderausstellungen und Museumsangebote für Kinder statt. Museumsdirektorin Gerda Tschira, die sich selbst als „Technikfreak“ bezeichnet, ist auf zahlreiche technische Details des Gebäudes stolz: Mobile Glaswände ermöglichen es etwa, die Ausstellungsfläche in mehrere Räume zu teilen. Die gläsernen Außenflächen nehmen das Ginkgomotiv kunstvoll wieder auf.

Die erste Sonderausstellung im Museum am Ginkgo lädt zu einem „Historischen Streifzug durch das chemische Labor“ ein. Zu bewundern gibt es neben Kolben, Mörsern und Feinwaagen auch so exotische Gerätschaften wie Alembiken, Aludeln und Kupellen. Dabei zeichnet die von Dr. Reiner Oelsner konzipierte Ausstellung die Entwicklung des Chemielabors nach: Beginnend mit der „Probierkunst“ im Bergbau des ausgehenden Mittelalters über die Experimentierstuben der Alchemisten bis hinein in die Gegenwart, die von Computern und Laborrobotern geprägt ist.

Die Sonderausstellung ist noch bis zum 26. März zu sehen. Danach sollen die Räume für einen Ausbau des bereits bestehenden Kinderangebots genutzt werden. Auf spielerische Art und Weise sollen Kinder probieren und beobachten – „ganz so wie die ersten Chemiker im Mittelalter“, wie Gerda Tschira erklärt.

Nähere Informationen gibt es im Internet unter www.carl-bosch-museum.de oder telefonisch unter 06221 603616. (rey)