Stadt & Leute

Europa als Diskussionsthema

Jugendliche debattierten über Chancen und Risiken des europäischen Einigungsprozesses

Debatten sind im Rathaus nichts Ungewöhnliches. Doch am 22. Januar diskutierten nicht Gemeinderäte über Lokalpolitik, sondern Schülerinnen und Schüler des Kurfürst-Friedrich-Gymnasiums über den europäischen Einigungsprozess.

Rhetorisch überzeugend die Vorteile beziehungsweise Nachteile Europas vertreten lernten Schüler im Großen Rathaussaal. (Foto: Rothe)
Rhetorisch überzeugend die Vorteile beziehungsweise Nachteile Europas vertreten lernten Schüler im Großen Rathaussaal. (Foto: Rothe)

Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Regierungschefs der Länder hatten vereinbart, zu Beginn der deutschen EU-Ratspräsidentschaft einen Projekttag an deutschen Schulen durchzuführen. Mit dem EU-Projekttag sollen Interesse und Verständnis der Schüler/innen an der Europäischen Union geweckt und gestärkt werden. In Heidelberg trafen sich unter anderem Schüler/innen der 12. Klasse des Kurfürst-Friedrich-Gymnasiums im Rathaus, um sich über die europäische Politik zu informieren und darüber hinaus noch ihre Kenntnisse in der Rhetorik zu verbessern.

„Europa beeinflusst unser Leben in Heidelberg unmittelbar“, machte Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner in seiner Begrüßung deutlich. Stadträtin Margret Dotter, Vorsitzende des Kreisverbandes Heidelberg der Europa-Union, forderte ein klares Bekenntnis zu Europa und Eyke Peveling, stellvertretender Leiter der Vertretung des Landes Baden-Württemberg bei der Europäischen Union, wies darauf hin, dass Europa für uns alle große Bedeutung habe: „Dabei geht es nicht um die Frage der Gurkenkrümmung.“

Nach Einführung in das Thema Europa durch René Repasi von der Landeszentrale für Politische Bildung sammelten die Schüler/innen in Gruppen Argumente für und gegen die These „Ist Europa ein Erfolgsmodell?“ Anschließend trugen die Gegner und Befürworter in einer Abschlussdebatte ihre Argumente vor. Während die einen zu viel Bürokratie, Demokratiedefizit oder unkontrolliertes Wachstum kritisierten, hoben die anderen die gemeinsamen Werte, die Stärke des Wirtschaftsraums oder die Vorteile der einheitlichen Währung hervor. Mitglieder des Debating Club Heidelberg e.V. halfen Europabefürwortern und –Gegnern, dass sie ihre Argumente mit guter Rhetorik und überzeugend vortrugen. Seit seiner Gründung im Mai 2002 bietet der Club Studentinnen und Studenten ein ganz besonderes Rhetorik-Training an.

Veranstalter des europäischen Nachmittags waren die Landeszentrale für politische Bildung, Außenstelle Heidelberg, das Europa-Büro der Stadt Heidelberg, der Kreisverband Heidelberg der Europa-Union und der Debating Club Heidelberg e.V. (neu)