Stadt & Leute

Begegnungen mit Kriegskindern

Ausstellung des Anne Frank Zentrums im Foyer des Heidelberger Rathauses bis 24. November

1.400 Jugendliche aus mehreren Ländern beteiligten sich am Wettbewerb „Kriegskinder – Begegnungen heute“ und schilderten sehr persönlich, wie Menschen als Kinder Krieg erlebt hatten. Eine Ausstellung im Heidelberger Rathaus zeigt sieben ausgewählte Wettbewerbsbeiträge.

Klaus Tschira (l.) im Gespräch mit Thomas Heppener (Foto: Rothe)
Klaus Tschira (l.) im Gespräch mit Thomas Heppener (Foto: Rothe)

Der Wettbewerb wurde im Jahr 2005 vom Anne Frank Zentrum mit Unterstützung der Klaus Tschira Stiftung und des Carl Bosch Museums Heidelberg durchgeführt. Schirmherr des Wettbewerbs war Bundespräsident Horst Köhler.

„Ich hoffe, dass diese Ausstellung viele Gespräche anregt“, sagte Oberbürgermeisterin Beate Weber bei der Eröffnung. „Sechzig Jahre Frieden sind ein unglaubliches Glück, aber wie viele Menschen sind sich auch bewusst, dass man immer für den Frieden arbeiten muss?“

Thomas Heppener, Direktor des Berliner Anne Frank Zentrums, führte in die Ausstellung ein. Zahlreiche der eingereichten Arbeiten bezogen sich auf den Zweiten Weltkrieg und berichteten über die Erfahrungen der Generation der Großeltern. „Wir haben uns aber bewusst dafür entschieden, ganz unterschiedliche Geschichten zu erzählen“, so Heppener.

So sind aktuelle Kriegserfahrungen darunter, wie die Schicksale des Afghanen Moghim Rahmati und des aus Serbien stammenden muslimischen Albaners Asmir Seferovic, die aus ihren Heimatländern flohen. Shelly Alon erzählt die Geschichte seines Großvaters Emil Adar, der mit vierzehn Jahren in das Ghetto von Czernowitz ziehen muss. Drei Schülerinnen aus St. Petersburg haben Jurij Besborodow befragt, der als Elfjähriger aus dem von Deutschen eingeschlossenen Leningrad entkommen kann.

Einer, der sich der Arbeit für den Frieden verschrieben hat, ist Konrad Müller, Vorstandsmitglied im „Verein Begegnung“. Der Verein nimmt sich der Pflege der Beziehungen zu den früheren jüdischen Einwohnern Heidelbergs an und bietet begleitend zur Ausstellung interessierten Schülern und Lehrern Gespräche an. Wer von dieser Möglichkeit Gebrauch machen möchte, erreicht Konrad Müller unter mueller@elso.org oder www.begegnung.info.

Die Ausstellung ist bis zum 24. November montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr geöffnet. (rie)